Selenskyj: "Die Mobilisierung ist eine Suche nach neuem Kanonenfutter"

Verlassenes russisches Militärfahrzeug
Verlassenes russisches Militärfahrzeug Copyright YASUYOSHI CHIBA/AFP or licensors
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Von Euronews mit AP, dpa
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Die russische Armee und die paramilitärische Gruppe Wagner versuchen weiterhin in Richtung der Industriestadt Kramatorsk vorzudringen.

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Drei Wochen nach ihrem großen Durchbruch im Nordosten des Landes, bei dem sie Tausende  Quadratkilometer zurückgewinnen konnten, halten die ukrainischen Streitkräfte den Druck auf die Russen im Donbass aufrecht.

Die russische Armee und die paramilitärische Gruppe Wagner versuchen weiterhin in Richtung der Industriestadt Kramatorsk vorzudringen. Bei einem Angriff wurden in einem Wohngebiet mindestens vier Menschen verletzt. Das Dach eines der Gebäude wurde getroffen, Balkone und Fenster mehrerer Wohnungen fielen auf den Garten, den Eingang und auf ein darunter liegenden Gebäudes. 

In der Region Charkiw kontrollieren die Ukrainer wieder einen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt, den die Russen zuvor für die Versorgung ihrer Streitkräfte genutzt haben. Ein schmaler Streifen am Ostufer des Oskil-Flusses ist jedoch weiterhin in der Hand der russischen Streitkräfte und hindert die Ukrainer daran, in Richtung der von Russland kontrollierten Region Luhansk vorzurücken.

"Die laufende Mobilisierung ist eine Suche nach neuem Kanonenfutter"

In seiner abendlichen Fernsehansprache bezeichnete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die  laufende Mobilisierung von kampfbereiten Männern in Russland als eine Suche nach neuem Kanonenfutter.

Die ständigen Versuche der russischen Offensive in der Region Donezk werden sicher als einer der zynischsten Morde an den eigenen Soldaten in die Geschichte der Kriege eingehen.
Wolodymyr Selenskyj
Ukrainischer Präsident

 "Trotz der offensichtlichen Sinnlosigkeit des Krieges für Russland und der mangelnden Initiative der Besatzer werden die russischen Soldaten in den Tod getrieben. Die ständigen Versuche der russischen Offensive in der Region Donezk werden sicher als einer der zynischsten Morde an den eigenen Soldaten in die Geschichte der Kriege eingehen", so Selenskyj. 

Weirtere neue Massengräber gefunden

Selenskyj prangerte außerdem an, dass in Izium in der Provinz Charkiw zwei neue Massengräber "mit Hunderten Leichen" gefunden worden seien.

In einer verlassenen ehemaligen russischen Stellung nahe der Grenze würden die Behörden ein weiteres Massengrab mit bis zu 100 Leichen untersuchen. Bei dem Ort handelt es sich um eine industrielle Hühnerfarm außerhalb von Kozacha Lopan, etwa zwei Kilometer von der internationalen Grenze entfernt, die einst von russischen Truppen als Unterstand für ihre Panzer genutzt wurde.

Seit der Rückeroberung im Nordosten sind bereits mehr als 400 Leichen aus Massengräbern exhumiert worden.

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