Vertreter der Vereinten Nationen verhandeln gerade im Kreml über eine Fortsetzung des Schiffahrtskorridors im Schwarzen Meer. Moskau drängt auf eine Milderung der westlichen Sanktionen für russische Lebens- und Düngemittel.
Das für den weltweiten Export über den Seeweg wichtige Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland steht auf der Kippe.
Die von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Vereinbarung über die Pasage von Handelsschiffen aus drei uktrainischen Häfen über das Schwarze Meer war im Juli für eine Dauer von 120 Tagen geschlossen worden.
Zur Zeit verhandeln in Moskau UN-Vertreter mit dem Kreml über eine Verlängerung des Deals, durch den bereits rund sechs Millionen Tonnen landwirtschaftliche Produkte verschifft werden konnten.
Allerdings stellt Moskau nun Forderungen, die kein offizieller Bestandteil der Ursprungsvereinbarung von Istanbul sind. Der Kreml verlangt Abschwächungen der westlichen Sanktionen gegen den russischen Export von Lebens- und Düngemitteln. 300 000 Tonnen russischer Dünger seien in europäischen Häfen blockiert. In diesem Zusammenhang hatte Präsident Wladimir Putin bereits im September von Abzocke gesprochen und sich dabei auf nicht eingehaltene "Versprechen" berufen. Eine neue Hafen-Blockade durch Russland scheint nicht ausgeschlossen.