Tag 243 im Krieg gegen die Ukraine: ein Lagebericht

Sasha Vakulina informiert über die aktuelle Lage im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine
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Von Oleksandra Vakulinaeuronews
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Oleksandra Vakulina informiert für euronews über die Lage im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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Russland hat weitere Teile der Zivilbevölkerung im besetzten Cherson aufgefordert, sich vor einer erwarteten Gegenoffensive des ukrainischen Militärs in Sicherheit zu bringen. Den Einwohnern sei gesagt worden, "Dokumente, Geld, Wertgegenstände und Kleidung" zu packen, angesichts der "angespannten Lage an der Front." Seit Dienstag seien bereits 25.000 Menschen über den Fluss gebracht worden, so die russische Nachrichtenagentur Interfax.

Denkfabrik: Russland rechnet nicht mit baldiger Rückkehr nach Cherson

Die US-Denkfabrik The Institute for the Study of War (ISW) gab an, der Aufruf an die Bevölkerung von Cherson weise darauf hin, dass Russland "nicht mit einer schnellen Rückkehr des russischern Militärs oder der Zivlibevölkerung" nach Cherson rechne. Der Plan sei offenbar, die Stadt zu entvölkern, um ihre "langfristige soziale und wirtschaftliche Lebensfähigkeit" zu schädigen.

Das Institut teilte mit, Russland habe wohl bereits am 22. Oktober die Internetversorgung der Stadt Cherson außer Kraft gesetzt, um die Berichterstattung über die von Moskau als "Evakuierungen" bezeichneten Transporte zu unterbinden.

Die Denkfabrik bekräftigte, dass die russischen Streitkräfte sich wahrscheinlich darauf vorbereiten, den Damm des Wasserkraftwerks Kachowka zu sprengen und den Fluss Dnipro über die Ufer treten zu lassen, um ukrainische Vorstöße zu verzögern.

Moskau: Ukraine bereitet Angriff mit "schmutziger Bombe" vor

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu versuche wohl, die westliche Militärhilfe für die Ukraine zu verlangsamen oder zu unterbinden und die NATO zu schwächen. Am 23. Oktober hatte er mit mehreren NATO-Verteidigungsministern gesprochen und behauptet, die Ukraine bereite einen Anschlag unter falscher Flagge vor. Dieser werde mit einer schmutzigen Bombe vorbereitet, ein konventioneller Sprengstoff, der mit radioaktivem Material versetzt sei und bei dem es sich aber nicht um eine Kernwaffe handele. So solle Russland des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen bezichtigt werden.

Die russischen Streitkräfte haben massive Raketen- und Drohnenangriffe durchgeführt, um die ukrainische Energieinfrastruktur zu zerstören, und dabei die Regionen Wolhynien, Riwne, Charkiw, Chmelnyzkyj, Kirowohrad, Tscherkassy, Saporischschja, Odesa und Mykolajiw getroffen.

Das ISW weiter:

Anhaltende russische Angriffe auf die ukrainische zivile Infrastruktur werden den ukrainischen Kampfeswillen wahrscheinlich nicht untergraben, aber sie werden bei sinkenden Temperaturen zunehmend eine wirtschaftliche und humanitäre Herausforderung für die Ukraine darstellen.

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