Nach Brandanschlag auf Übergangslager: Großbritannien streitet über Flüchtlingspolitik

Spurensuche am Tatort in Dover
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Von euronews
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Auf das die Flüchtlingsunterkunft in Dover wurden Brandsätze geworfen. Der mutmaßliche Täter ist tot.

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Der Brandanschlag auf ein Auffanglager für Flüchtlinge im englischen Dover hat in Großbritannien nicht nur eine Debatte über die Einrichtung, sondern über die künftige Flüchtlingspolitik der neuen Regierung ausgelöst.

Der Mann, der Brandsätze auf das Lager geworfen haben soll, wurde später tot aufgefunden. Medienberichten zufolge soll sich der Mann selbst getötet haben, was von der Polizei bisher nicht bestätigt wurde. Die Polizei meldete, es seien zwei bis drei Brandsätze geworfen worden. Der Verdächtige sei in einem Wagen zum Tatort gefahren. Zwei Personen zogen sich leichte Verletzungen zu.

Unterkunft überfüllt

Die Unterkunft auf einem früheren Militärstützpunkt wird laut einem konservativen Parlamentsabgeordneten derzeit von rund 4000 Menschen bewohnt und ist damit beträchtlich überbelegt. Laut Behörden lautete die Zielsetzung, in der Einrichtung täglich die Fälle von bis zu 1600 Menschen zu bearbeiten.

Die Bearbeitung und die Weiterverteilung auf andere Unterkünfte dauert dadurch teils deutlich länger als die angepeilten fünf Tage. Medienberichten zufolge gab es in dem Lager zuletzt einen Fall von Diphtherie.

Ebenfalls gemeldet wird, dass Innenministerin Suella Braverman bereits vor mindestens drei Wochen Kenntnis von den Zuständen in dem Flüchtlingslager erhielt. Braverman war bereits unter der Vorgängerregierung im Amt.

Sunak ein Fürsprecher des Abschiebeabkommens mit Ruanda

Der neue Premierminister Rishi Sunak ist ein Fürsprecher des umstrittenen Abkommens mit Ruanda, das vorsieht, in Großbritannien abgelehnte Asylsuchende in das afrikanische Land abzuschieben.

Umgesetzt wurde das Vorhaben bisher nicht. Im Juni wurde eine Abschiebung in Folge einer Anordnung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte kurzfristig abgesagt.

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