Bericht: Putins Generäle erörterten Atomangriff auf die Ukraine

Putin am 20. Oktober mit Verteidigungsminister Schoigu und dem stellvertretenden Kommandeur der Luftlandetruppen, Generalmajor Kontsewoj, beim Besuch bei Reservisten.
Putin am 20. Oktober mit Verteidigungsminister Schoigu und dem stellvertretenden Kommandeur der Luftlandetruppen, Generalmajor Kontsewoj, beim Besuch bei Reservisten. Copyright AP/Russian Defense Ministry Press Service
Copyright AP/Russian Defense Ministry Press Service
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Das Weiße Haus macht sich "zunehmend Sorgen" über einen möglichen russischen Atomangriff im Ukraine-Krieg. Moskau unterstreicht, die russische Atomdoktrin sei rein "defensiv".

WERBUNG

Das Weiße Haus macht sich "zunehmend Sorgen" über einen möglichen russischen Atomangriff im Ukraine-Krieg. Ranghohe russische Militärs hätten den Einsatz einer solchen Bombe erwogen, heißt es in einem Bericht der „New York Times“ unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen.

USA "beunruhigt", Moskau unterstreicht defensive Atomdoktrin

Moskau weist das zurück und unterstreicht in einer Stellungnahme den defensiven Charakter seiner Atomdoktrin. Sie erlaube den Einsatz von Atomwaffen nur, wenn Russland selbst mit Massenvernichtungswaffen angegriffen werde oder bei einem konventionellen Angriff, der die Existenz des Staates bedrohe.

Auch in Washington sieht man derzeit keine akute Gefahr für einen Atomkrieg, doch die Berichte über die Gespräche der russischen Generäle zeigten, wie frustriert diese über ihre Misserfolge an der Front seien. Russlands Präsident Wladimir Putin sei in die Diskussionen nicht eingebunden gewesen.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte: "Wir haben noch keine Anzeichen dafür, dass die Russen Vorbereitungen für einen solchen Einsatz treffen. Aber wir sind zutiefst beunruhigt darüber, und es wäre ebenso unverantwortlich wie Putin, der immer wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, genauso unverantwortlich wäre es, wenn wir die Hinweise, die uns vorliegen, nicht ernst nehmen würden."

Kreml: Westen bläst Thema Atomwaffen auf

Der Kreml bezeichnet dagegen die Spekulationen der USA als "unverantwortlich". Westliche Medien würden "das Thema Atomwaffen absichtlich aufblasen".

Kurz nach dem Angriff auf die Ukraine am 24. Februar hatte Russland seine Atomstreitkräfte in eine höhere Bereitschaftsstufe versetzt - mutmaßlich, um mögliche militärische Unterstützer der Ukraine abzuschrecken. Im Westen wurde zuletzt spekuliert, dass Russland auf die militärischen Misserfolge in der Ukraine vom Spätsommer mit dem Einsatz einer taktischen Atombombe reagieren könnte.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Bei Russlands Armee über Ausrüstung beklagt: Aufmüpfigem Soldaten Leschkow drohen 15 Jahre Haft

Russland testet neues Atom-U-Boot "Generalissimo Suworow"

Anschlag auf Konzerthalle bei Moskau: Verdächtiger bleibt in Haft