Ende des Torfabbaus? Irland will grüner werden

Viele Iren benutzen angesichts steigender Energiepreise Torf zum Heizen, eine traditionelle Praxis
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Von Cornelia Trefflich
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Gerade mal 200 Euro muss ein irischer Landwirt für seinen Torf zahlen, mit dem er das ganze Jahr über seinen Energiebedarf decken kann.

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In Irland heizt einer von sieben Haushalten mit Torf. Doch die irische Regierung will den kommerziellen Torfabbau einschränken - als Teil ihrer Klimapläne. Vor allem in ländlichen Gebieten, angesichts steigender Energiepreise, gibt es Widerstand.

Im County Donegal, im Norden der grünen Insel, lebt Landwirt Mickey O'Donnell. Er hat früher Torf gestochen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Torf als günstige Alternative zu anderen fossilen Brennstoffen

Bei den derzeitigen Energiepreisen verwendet er immer noch Torf - zum Heizen, Kochen und für Warmwasser.

Es sei um einiges billiger als mit Kohle oder Gas zu heizen, so O'Donnell. Für seinen Vorrat, der den Winter und Sommer über reiche habe er gerade mal 200 Euro bezahlt. Auf die Frage des Reporters, wie erschwinglich das Heizen mit Torf sei, sagt der Viehzüchter: "Es ist billiger, viel günstiger, besonders, wenn man die Arbeit selbst erledigt."

Marc Ó Cathasaigh sitzt für die Grünen im irischen Parlament. Seine Partei ist die treibende Kraft hinter dem Verbot des kommerziellen Torfverkaufs. Für sie sind die Torf-Ökosysteme eine wichtige Waffe im Kampf gegen den Klimawandel, denn die Moore binden Kohlenstoff und speichern ihn - für Tausende von Jahren, wenn man sie ruhen lässt.

Torf-Ökosysteme wichtige Kohlenstoffspeicher

Die Klimabotschaft der Regierung findet in Irland zunehmend Anklang, vor allem bei der jüngeren Generation. Für den grünen Politiker steht das Verbot des kommerziellen Torfstechens nicht im Widerspruch zu der traditionellen Praxis:

"Die gleichen Fähigkeiten, die Menschen bei der Torfgewinnung nutzen, diejenigen, die die Moore am besten kennen, können wir auch bei der Wiederbelebung der Moor gebrauchen. Es sollte eigentlich eine riesige Chance sein, um Arbeitsplätze an Orten zu schaffen, an denen es sonst keine Beschäftigungsmöglichkeiten gibt."

Irlands Energiesicherheit könne durch Investitionen in erneuerbare Energien gewährleistet werden:

"Wir hier in Irland können heute sehen, dass wir eine fantastische Windressource in Bezug auf erneuerbare Energien haben. Das ist die Richtung, in die wir uns bewegen sollten. Wir sollten in erneuerbare Energien investieren. Darin liegt also die Zukunft."

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