Aufatmen in Frankreich: Bahnstreik wird nicht auf Neujahr ausgeweitet

Chaos am und im Pariser Gare de Lyon an diesem Freitagnachmittag
Chaos am und im Pariser Gare de Lyon an diesem Freitagnachmittag Copyright Lewis Joly/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa, AP
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Die Staatsbahn SNCF und vier Gewerkschaften haben sich darauf geeinigt, den aktuellen Streik nicht auf das Neujahrswochenende auszuweiten. Auf ganz andere Zustände muss sich wohl Großbritannien gefasst machen.

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Der Weihnachtsreiseverkehr in Frankreich ist durch einen Streik der Bahnschaffnerinnen und Schaffner empfindlich gestört. Eine Ausweitung des Arbeitskampfes über Neujahr bleibt den Reisenden aber erspart. Die Staatsbahn SNCF und vier Gewerkschaften einigten sich im Tarifstreit. Die Streikvorankündigungen für das Neujahrswochenende sind zur Erleichterung vieler Bahnreisender nichtig.

Am Pariser Bahnhof Gare d`Austerlitz äußerte sich ein Paar: "Wir haben sogar überlegt, das Flugzeug zu nehmen, aber das war zu teuer, und das Auto zu nehmen... " Seine Frau ergänzte: "Das ist anstrengend...Es herrscht keine Panik, aber diese Geschichte hat uns auf Trab gehalten."

Der aktuelle Bahnsteik in Frankreich begann Donnerstagabend und sollte bis Montagmorgen anhalten. Reisende, deren Zug in diesem Zeitraum ausfällt, erhalten den Fahrpreis zurück und sie bekommen zusätzlich einen SNCF-Gutschein in doppelter Höhe des Fahrpreises.

Schwerwiegendere Sorgen planen die Menschen in Großbritannien. Dort droht eine weitere Zuspitzung der ohnehin schon beispiellosen Streikwelle in diesem Dezember.

An diesem Freitag legten Mitarbeitende der Passkontrolle an sechs Flughäfen des Landes und am Fährhafen Newhaven die Arbeit nieder (Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sowie die Airports in Manchester, Birmingham, Glasgow und Cardiff). In Birmingham protestierten die Beschäftigten unter anderem gegen die "rücksichtslose Regierung".

Bis auf den 27.12.wollen die Beschäftigten an allen restlichen Tagen des Jahres die Arbeit niederlegen. Die Streikenden wurden teilweise durch Militärangehörige ersetzt. Auch viele Beschäftigte anderer Berufszweige traten in den Ausstand oder wiederholten Arbeitsniederlegungen. Neu hinzugekommen sind Briefträgerinnen und Briefträger, die an diesem Freitag nicht arbeiteten. Viele Beschäftigte im Gesundheitsbereich wollen auch während der Feiertage ihren Streik aufrechterhalten.

Laut der Gewerkschaft Public and Commercial Services Union (PCS) sei dies nur der Vorgeschmack auf eine Zuspitzung der Krise  im kommenden Jahr: "Ich denke, was man sehen wird, ist eine riesige Eskalation dieser Streiks im Öffentlichen Dienst und in unserer übrigen Wirtschaft, sollte die Regierung nicht an den Verhandlungstisch kommen", sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft PCS

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