Gletscher Snæfellsjökull: Mitte des Jahrhunderts wohl verschwunden

Der Snæfellsjökull aus der Ferne betrachtet
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„Es gibt seit mehreren Jahren deutliche und messbare Anzeichen für den flächenmäßigen Rückgang des Gletschers“, sagt ein Mitarbeiter des Naturschutzgebiets Snæfellsjökull.

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Im Westen Islands liegt auf einer Landzunge im gleichnamigen Naturschutzgebiet der Gletschervulkan Snæfellsjökull. Im Roman Die Reise zum Mittelpunkt der Erde räumte Schriftsteller Jules Verne dem Eisberg einen bedeutsamen Platz ein.

Doch die Tage des Gletschers könnten gezählt sein.

Hákon Ásgeirsson, Mitarbeiter des Naturschutzgebiets Snæfellsjökull, erläutert: „Es gibt seit mehreren Jahren deutliche und messbare Anzeichen für den flächenmäßigen Rückgang des Gletschers.“

Für manche hier lebende Menschen hat der Snæfellsjökull eine fast kultische Bedeutung. Sæmundur Kristjánsson wohnt in der Gemeinde Rif. Er erzählt: „An vielen Orten, vom Norden bis zum Süden des Gletschers, empfinden viele Menschen ein Wohlgefühl. Vielleicht ist das ein Energiestrom, der vom Gletscher ausgeht. Ob diese Energie verschwindet, wenn es den Gletscher nicht mehr gibt, weiß ich nicht.“

Schon 2019 gab das islandische Wetteramt nach Bohrungen am Snæfellsjökull sowie der Auswertung weiterer Kennwerte die Vorhersage ab, dass der Großteil des Gletschers Mitte des Jahrhunderts wohl nicht mehr bestehen wird. 1910 betrug seine Fläche noch 22, 2019 waren es 10 Quadratkilometer.

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