Alltag einer 6-Jährigen in der Ukraine: "Ich sage mir, dass ich das überleben kann"

Ein ukrainischer Soldat kocht in einem Luftschutzkeller in Bachmut
Ein ukrainischer Soldat kocht in einem Luftschutzkeller in Bachmut Copyright LIBKOS/ AP
Von Julika Herzog mit dpa, AP, AFP
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In einem Keller leben sechs Kinder und etwa 20 Erwachsene. Sie versuchen sich zu beschäftigen und vielleicht sogar etwas Schlaf zu bekommen.

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Es ist Nacht in Bachmut in der Ostukraine, das Geräusch der Raketeneinschläge - sowohl der russischen, als auch der ukrainischen - ist überall präsent. Die Einheimischen werden in den Untergrund gezwungen. In einem Keller leben sechs Kinder und etwa 20 Erwachsene. Sie versuchen sich zu beschäftigen und vielleicht sogar etwas Schlaf zu bekommen.

"Hier sind wir zumindest zu Hause"

Die Einheimischen werden in den Untergrund gezwungen. In einem Keller leben sechs Kinder und etwa 20 Erwachsene. Sie versuchen sich zu beschäftigen und vielleicht sogar etwas Schlaf zu bekommen.

Ein kleines Mädchen, das seit seit sechs Monaten hier bei ihren Großeltern wohnt, erzählt: "In der anderen Stadt gab es direkt gegenüber unserem Haus einen Bombeneinschlag. Ich hatte solche Angst, das Gefühl ist immer noch in mir. Als wir hier ankamen, merkte ich, dass es schlimmer ist, aber ich sage mir, dass ich das überleben kann. Ich versuche, die Bombardierungen zu vergessen.» Ihre Mutter musste in einer von den Russen eingenommenen Stadt bleiben.

Eine andere Frau im Keller sagt: "Es ist sowieso überall gefährlich. Überall in der Ukraine gibt es diese Bedrohung und hier sind wir zumindest zu Hause."

Ukrainische Truppen ziehen sich zurück

Rund um die derzeit besonders umkämpfte Stadt Bachmut versucht die ukrainische Armee den Vormarsch der russischen Truppen zu stoppen, doch: "Vor einer Woche hielten wir unsere Stellungen, jetzt sind wir gezwungen, uns zurückzuziehen. Wir stellen unsere besten Soldaten zurück, um uns zu erholen und dann unsere Stärke zu zeigen", so ein ukrainischer Soldat.

Tagsüber müssen die Menschen ihre Keller verlassen, um Lebensmittel und Lebensnotweniges zu besorgen. Es ist jedes Mal ein Risiko.

"Am Anfang hatte ich die ganze Zeit Angst, jetzt bleibe ich ruhig", meint eine Frau, die unter dem Lärm der Beschusses nach Hause eilt. Die Zeit am Tageslicht wird auf ein Minimum beschränkt - danach geht es wieder zurück in die Keller von Bachmut.

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