Chaos beim CL-Finale 2022: Liverpool-Fans rehabilitiert, UEFA hauptverantwortlich

Bemerkenswert sei, dass niemand ums Leben gekommen ist. Zu diesem Ergebnis kommt ein unabhängiger Bericht über das Chaos vor dem Endspiel der Fußball-Champions-League im vergangenen Mai in Paris.
Die vom europäischen Fußballverband UEFA in Auftrag gegebene Studie macht den Verband für Organisationsfehler verantwortlich, die laut dem Bericht fast zu einer Katastrophe geführt hätten. Und der Bericht entlastet die Fans des Finalteilnehmers FC Liverpool, denen voreilig eine Mitschuld an den Tumulten und Tränengas-Einsätzen gegeben wurde.
In diesem Zusammenhang kritisierte die Studie die französischen Behörden und die Sicherheitskräfte für Vorverurteilungen und unangemessenes Einschreiten gegen Liverpool-Fans. Viele von ihnen hatten trotz gültiger Eintrittskarten keinen Einlass in das Stade de France im Pariser Vorort Saint-Denis erhalten.
Als Konsequenz gaben die Autor:innen der Studie 21 Empfehlungen für künftige Sportereignisse vor viel Publikum.
Mehr als 230 Menschen wurden in dem Chaos verletzt. Als Konsequenz musste der Pariser Polizeipräfekt Didier Lallement seinen Hut nehmen. Der Vereinschef des FC Liverpool, Billy Hogan, kommentierte die Ergebnisse des Untersuchungsberichts persönlich in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Noch heute werden mehrere Fans des FC Liverpool wegen Traumata behandelt, die sie während der Vorfälle am Stadion erlitten hatten.
Anlässlich der Veröffentlichung des Berichts entschuldigte sich die UEFA erneut bei den betroffenen Fans des FC Liverpool. An einer Rückerstattung von Kosten der Fans werde gearbeitet. Der Verein selbst begrüßte die Erkenntnisse der Untersuchung.