In Australien gelten Kängurus jetzt als "Schädlinge" oder als "invasive Art". Doch Tierschutz-Gruppen sehen das ganz anders.
Da sie sich rasant vermehren und ihre Zahl von 27 auf 50 Millionen angestiegen ist, betrachtet Australien Kängurus jetzt als "Schädlinge".
Das Beuteltier ist für viele zu einer invasiven Art geworden, die um jeden Preis bekämpft werden muss.
Die Kängurus sind bei Landwirten unbeliebt, weil sie den Zuchttieren das Gras wegfressen.
Kängurus werden nachts abgeschossen
Auch wenn einige sie weiter schützen wollen, werden jetzt pro Nacht bis zu 50 Kängurus ganz legal abgeschossen.
Und die Vermarktung von Känguru-Fleisch als Hundefutter und für Menschen sowie die Haut der Tiere für Sneakers und andere Schuhe durch die Industrie steht in der Kritik.
Kängurus werden in Australien nicht als Zuchttiere gehalten, aber die abgeschossenen Tiere dürfen verkauft werden. Dabei muss den Beuteltieren offiziell ein Kopfschuss verpasst werden - und die Zahl der Abschüsse ist reglementiert.
Tierschützer schlagen Alarm
Tierschutz-Gruppen weisen auch darauf hin, dass beispielsweise in den Vororten von Melbourne immer mehr Wohnsiedlungen entstehen - und dass dadurch der traditionelle Lebensraum der Kängurus verloren geht.
Mark Parson, ein Abgeordneter der Partei für Tierrechte in Sydney, warnt vor dem Aussterben der Kängurus. Da die Jagd streng reglementiert wird, halten Expertinnen und Experten dies allerdings für unwahrscheinlich.
Regen sorgt für Babyboom
Zuletzt hatten die Kängurus von den sintflutartigen Regenfällen profitiert. Wenn die Beuteltiere viel Gras zur Verfügung haben, pflanzen sie sich besonders gut fort. Und es gab einen regelrechten Babyboom mit vielen kleinen Joeys - wie die Jungtiere auch genannt werden.