Bundeswehr: Seit Jahren mangelhaft

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Truppenbesuch in Augustdorf am 1. Februar 23
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Truppenbesuch in Augustdorf am 1. Februar 23 Copyright Martin Meissner/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Erheblicher Verbesserungsbedarf bei der Bundeswehr: Wehrbeauftragte des Bundestages stellt der deutschen Verteidigung ein schlechtes Zeugnis aus

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Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, sieht bei der Bundeswehr erheblichen Verbesserungsbedarf. In ihrem Jahresbericht 2022 schreibt sie, die aufgeführten Probleme seien seit Jahren bekannt, getan habe sich aber zum Teil „erschreckend wenig".

„Die Bundeswehr hat von allem zu wenig"

„Ich beginne mal mit dem Thema Material und fasse das in dem Satz zusammen: Die Bundeswehr hat von allem zu wenig. Und sie hat seit dem 24. Februar 2022 noch weniger. Das betrifft die Ausbildung, das betrifft die Übung und das betrifft auch die Ausstattung im Einsatz", sagte Högl.

Im Juni vergangenen Jahres beschloss der Bundestag mit großer Mehrheit ein von Kanzler Olaf Scholz vorgeschlagenes Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro, Bis Jahresende 2022 sei davon nichts bei der Truppe angekommen, heißt es in Högls Jahresbericht.

Zuspitzung durch Hilfe für die Ukraine

„Die sinnvolle und richtige Abgabe militärischen Geräts und Materials an die Ukraine hat die Situation weiter zugespitzt, denn entsprechender Ersatz ist nicht sofort verfügbar. Das abgegebene Material und Gerät muss zügig ersetzt werden, um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr nicht dauerhaft zu beschädigen. Die 100 Milliarden Euro allein werden nicht ausreichen, sämtliche Fehlbestände auszugleichen", wird in dem Bericht verlautbart. Es bedürfe eines Beitrags von 300 Milliarden Euro. 

Die Zahl der Einsatzkräfte in der Bundeswehr sei 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund 600 auf 183 000 gesunken, von der angestrebten Truppenstärke von 203 000 ist die Bundeswehr weit entfernt - unter anderem wegen des hohen Wettbewerbs auf dem Arbeitsmarkt, ausgelöst durch allgemeinen Fachkräftemangel und die alternde Bevölkerung.

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