Macron "bereut nichts": Empörung und spontane Proteste nach TV-Interview (in Bildern)

Französische Bahnmitarbeiter streiken in Lyon gegen die Renetenreform
Französische Bahnmitarbeiter streiken in Lyon gegen die Renetenreform Copyright JEFF PACHOUD/AFP or licensors
Von Anja Bencze mit AFP/AP
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Der Versuch von Präsident Emmanuel Macron, die Wogen mit einem Interview zu glätten, ist nicht aufgegangen.

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Die heftig umstrittene Rentenreform kommt - noch "vor Ende des Jahres". Das versprach der französische Präsident Emmanuel Macon am Mittwoch in einem 35-minütigen Interview im Fernshen.  Er sagte auch, er "bereue nichts", räumte jedoch ein, dass es ihm nicht gelungen sei von der Notwendigkeit der Reform zu überzeugen. 

Die Reaktion kam prompt: Schon am Mittwochnachmittag zog es die Menschen empört auf die Straße. Am Abend kam es in mehreren Städten zu Potestmärschen - wie quasi jeden Tag seit Verabschiedung der Rentenreform am vergangenen Montag. 

In Paris versammelten sich laut Polizei etwa 300 Personen, 600 in Lyon, fast 1.000 waren es in Lille. In Rennes demonstrierten wütende Fischer, in Lyon Mitarbeiter der Bahn. 

Nur ein kurzer Vorgeschmack auf einen neuen, neunten Aktionstag gegen die Rentenreform mit Streiks und Massenprotesten. Landesweit erwarteten die Behörden an diesem Donnerstag bis zu 800 000 Demonstrantinnen und Demonstranten. 

12 000 Polizisten und Gendarmen wurden für den Protest abgestellt. Der Versuch von Präsident Emmanuel Macron, die Wogen in dem Streit mit einem Interview zu glätten, ist nicht aufgegangen.

Aus den Reihen der Opposition muss Macron sich im Anschluss Arroganz vorwerfen lassen. Laurent Berger von der Gewerkschaft CFDT warf Macron vor, zu lügen und zu leugnen. Philippe Martinez von der Gewerkschaft CGT sagte: "Entweder kennt er unser (Renten-)System nicht - und das ist schlimm - oder er verarscht uns."

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