Biden ist für 25. Jahrestag des Karfreitagsabkommens in Belfast

US-Präsident Biden wird vom britischen Premier Sunak in Belfast begrüßt
US-Präsident Biden wird vom britischen Premier Sunak in Belfast begrüßt Copyright AP Photo
Von Julika Herzog mit dpa, AFP, AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

US-Präsident Joe Biden besucht Belfast, der 80-Jährige mit irischen Wurzeln bleibt bis Freitag auf der Grünen Insel.

WERBUNG

US-Präsident Joe Biden besucht Belfast, der 80-Jährige mit irischen Wurzeln bleibt bis Freitag auf der Grünen Insel. Begrüßt wurde der US-Präsident vom britischen Premierminister Rishi Sunak.

25. Jubiläum des Karfreitagsabkommens

Biden ist zunächst in Nordirland, um hier den 25. Jahrestag des Karfreitagsabkommens zu begehen. Der Friedensschluss beendete 1998 einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg zwischen den zumeist katholischen Befürwortern und überwiegend protestantischen Gegnern einer Vereinigung der beiden Teile Irlands, der Tausende Menschen das Leben gekostet hatte. Damals wie heute galten die USA als Garantiemacht des Abkommens, das durch den EU-Austritt Großbritanniens zeitweise als gefährdet galt.

Und trotz allen Fortschritts hat die Region noch immer mit Spannungen zu kämpfen. In Belfast und Londonderry, das Katholiken nur Derry nennen, leben Katholiken und Protestanten noch immer in unterschiedlichen Stadtvierteln - getrennt durch meterhohe Mauern und Zäune, sogenannte «peace walls». Selbst Kindergärten und Schulen sind nach Konfessionen getrennt.

Vereinzelte Ausschreitungen vor Biden-Besuch

Kurz vor dem Biden-Besuch kam es vereinzelt zu Ausschreitungen, bei denen ein Polizeiauto in Brand gesetzt wurde. Später wurden in der Stadt von der Polizei mehrere Rohrbomben entdeckt. Die Polizei von Belfast ist in höchster Alarmbereitschaft.

Biden wollte in einer Rede an der Ulster University einerseits das historische Friedensabkommen würdigen, andererseits will er auch die Möglichkeiten wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit der britischen Provinz nach dem Brexit aufzeigen. Seine Priorität ist die Einhaltung der Ende Februar zwischen London und Brüssel geschlossenen Windsor-Vereinbarung.

Die Provinz leidet wegen des Streits über die Brexit-Regeln für Nordirland auch seit mehr als einem Jahr unter politischer Lähmung. Die protestantisch-unionistische Partei DUP gibt sich stur und fordert weitere Zugeständnisse. Die beiden jeweils größten Parteien aus beiden konfessionellen Lagern müssen sich dem Karfreitagsabkommen zufolge auf eine Regierungsbildung in Nordirland einigen, sonst bleibt die Selbstverwaltung handlungsunfähig. Nicht einmal das Regionalparlament kann zur Zeit zusammentreten.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Ende seiner Irland-Reise: Biden wird zum Abschied nochmal gefeiert

Freunde und Verwandte: Biden feiert Verbindungen zwischen den USA und Irland

Sunak trifft nordirische Regierung: 3,3 Mrd. Pfund reichen Belfast nicht