Fake-News-Verbreiter nahmen Ausschnitte von den Dreharbeiten eines Spielfilms und bastelten Video, das angeblich beweisen soll, dass die Ukraine den Krieg nur inszeniert. #TheCube und @SKhatsenkova haben die Bilder zurückverfolgt.
Social-Media-Nutzer haben ein irreführendes Video auf Twitter verbreitet und behauptet, es sei der Beweis dafür, dass der Krieg in der Ukraine inszeniert ist.
Der Clip beginnt mit bewaffneten Männer in Uniform, die ein Gebäude betreten, während ein Kamerateam sie filmt. In der nähsten Einstellung sehen wir Explosionen in demselben Gebäude, während das Team weiterfilmt.
Twitter-Nutzer nahmen dies zum Anlass, fälschlicherweise zu behaupten, dass die Ukraine Kampfszenen inszeniert, um die Truppenmoral zu stärken, indem sie ihre Erfolge auf dem Schlachtfeld übertrieben darstellt.
In #TheCube haben wir eine umgekehrte Bildersuche durchgeführt, und die Originalvideos auf TikTok gefunden. Sie wurden von einem ukrainischen Filmregisseur, Artem Kocharian, geteilt, der im Februar 2022, zu Beginn des Krieges, nach Lettland zog.
In den Hashtags unter seinen TikTok-Videos werden ausdrücklich die Worte #Kino" und #Backstage" erwähnt.
Wir haben dann einen Bericht auf Youtube gefunden, der erklärt, dass es sich um einen Film namens "Hope" handelt über eine junge Frau, die den Tod ihrer Angehörigen miterlebt.
Und anders als von einigen Twitter-Nutzern fälschlicherweise behauptet, wurde der Film nicht in der Ukraine gedreht, sondern in Lettland, in der Stadt Sigulda, wie wir anhand verschiedenenr Quellen zurückverfolgen konnten.
Nur Spezialeffekte, nur ein Film
Genauer gesagt wurde auf einem ehemaligen Militärstützpunkt gedreht, der jetzt als Veranstaltungsort für Lasertag-Spiele dient. Auf der Website können Sie die Kaserne sehen, in der das Lasertag-Spiel stattfindet. Die Kacheln sind die gleichen wie in dem Video, in dem Explosions-Video auf Twitter.
In einem anderen Interview mit einer ukrainischen Nachrichtenagentur betonte der Regisseur sogar: "Das ist kein Dokumentarfilm, das ist ein Spielfilm."
Derselbe Clip wurde letzten Monat von einer Agentur für Spezialeffekte auf Instagram gepostet. Die Bildunterschrift lautet: "Heute drehen wir einen tragischen Film - eine wahre Geschichte aus der Ukraine. Wir sind mehr als glücklich, dass es für uns nur Spezialeffekte sind, nur ein Film"
Nach Angaben des Regisseurs soll der Film im Juni in die Kinos kommen.