Viel Prunk, "Not my King" Rufe und Kritik wegen 52 Verhaftungen bei der Krönung von Charles III.

Rishi Sunak hilft bei der Zubereitung von Speisen für Ältere
Rishi Sunak hilft bei der Zubereitung von Speisen für Ältere Copyright Geoff Pugh/Geoff Pugh for the Telegraph
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Von Nial O'Reilly
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Der britische Premierminister Sunak hat am Montag an einer Freiwilligenaktion anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten teilgenommen. Die Polizeieinsätze mit 52 Verhaftungen stoßen auf heftige Kritik, unter anderem von Amnesty International.

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Durch Freiwilligenarbeit sollen "Gemeinden zusammen kommen und ein dauerhaftes Vermächtnis aus dem Krönungswochenende geschaffen werden", so der Palast in einer Erklärung.

"Es war ein stolzer Ausdruck unserer Geschichte, unserer Kultur, unserer Tradition, aber auch ein Spiegelbild des modernen Charakters unseres Landes.", so Sunak im britischen Fernsehsender Sky News über das Krönungswochenende.

Auf die Frage nach den Verhaftungen von Demonstranten am Tag der Krönung sagte Sunak, die Polizei im Vereinigten Königreich sei "operativ unabhängig von der Regierung, sie wird diese Entscheidungen auf der Grundlage dessen treffen, was sie für das Beste hält. "

"Ich bin der Polizei und allen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Wochenende so gut, so erfolgreich und so sicher verlaufen ist, sehr dankbar."

Rishi Sunak, britischer Premierminister

Viel Prunk und Rituale - und "Not my King" Rufe

Die Londoner Polizei teilte mit, dass am Krönungstag insgesamt 52 Personen festgenommen wurden, unter anderem wegen Störung der öffentlichen Ordnung und "Verschwörung zum öffentlichen Ärgernis".

Die britische Regierung hatte das Demonstrationsrecht kürzlich deutlich verschärft, die Polizeieinsätze stoßen auf heftige Kritik. Amnesty International-Chef Sacha Deshmukh kritisiert öffentlich, die Rigorosität der Polizei, und auf Seiten der Demonstrierenden herrscht Unverständnis, da die Verhaftungen trotz einer Reihe von Absprachen mit Scotland Yard stattgefunden haben.

Der „Daily Mirror“ zitierte einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des Innenministeriums mit den Worten: 

„Allein die Sicherheit wird bis zu 150 Millionen Pfund kosten, vielleicht sogar mehr. Das ist ein verrückter Betrag.“

Zwar herrscht Intransparenz, was die Kosten angeht, aber die Krönung könnte unter Umständen eine Viertelmilliarde Pfund verschlingen. Und das inmitten einer Lebenshaltungskostenkrise, die sich auf Großbritannien noch stärker auswirkt als auf dem europäischen Festland.

Dabei müsste die Krönung eigentlich gar nicht stattfinden, der 74-jährige Charles wurde mit dem Tod von Königin Elisabeth II. im vergangenen September automatisch König. 

Noch vor zehn Jahren sprachen sich in Umfragen drei Viertel der Befragten für den Erhalt der Monarchie aus. In einer kürzlich durchgeführten Yougov-Umfrage wünschten sich 36 Prozent ein gewähltes Staatsoberhaupt. Bei den 18-24-Jährigen überwiegen schon heute die Monarchie-Gegner. 

Die übrigen europäischen Königshäuser verzichten schon lange auf die bombastischen Zeremonien.

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