Stichwahl ums Präsidentenamt in der Türkei: Wahllokale haben geschlossen

Wahlzettel mit den beiden Kandidaten
Wahlzettel mit den beiden Kandidaten Copyright Hakan Akgun/dia Images via AP
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Von Euronews mit DPA
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Die Türkei hat gewählt. Nun beginnt die Auszählung. Erste Teilergebnisse werden noch am Abend erwartet. Verfolgen das Geschehen Sie in unseren Liveticker!

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Rund 61 Millionen Menschen sind in der Türkei zur Wahl aufgerufen. Erste Teilergebnisse, die zunächst wenig Aussagekraft haben, werden noch am Abend erwartet.

Wahlberechtigte in Deutschland haben bereits abgestimmt. Dort waren rund 1,5 Millionen Menschen mit türkischem Pass zur Wahl aufgerufen. 

Der 69-jährige amtierende Präsident Erdogan gilt als Favorit. Er hatte bei der ersten Runde vor zwei Wochen die meisten Stimmen erhalten, verpasste die nötige absolute Mehrheit aber knapp.

Das Ergebnis des ersten Wahlgangs überraschte viele: Umfragen hatten zwar eine Stichwahl vorausgesagt, der 74-jährige Kilicdaroglu galt aber als Favorit. Zwischen Erdogan und seinem Gegner lagen dann rund 2,5 Millionen Stimmen, die die Opposition nun aufholen will.

Die Stichwahl zwischen dem amtierenden Präsident Recep Tayyip Erdogan  und Herausforderer Kemal Kilicdaroglu gilt als richtungsweisend. Erdogan ist seit 20 Jahren an der Macht. Seit der Einführung eines Präsidialsystems 2018 hat er so viel Macht wie nie zuvor. 

Kritiker befürchten, dass das Land mit rund 85 Millionen Einwohnern vollends in die Autokratie abgleiten könnte, sollte er erneut gewinnen. Kilicdaroglu tritt für eine Allianz aus sechs Parteien unterschiedlicher Lager an und verspricht, das Land zu demokratisieren. International wird die Abstimmung in dem Nato-Land aufmerksam beobachtet.

Die erste Wahlrunde galt als grundsätzlich frei aber unfair. Internationale Wahlbeobachter bemängelten etwa die Medienübermacht der Regierung und mangelnde Transparenz bei der Abstimmung. Die Wahlbehörde YSK gilt zudem als politisiert.

In der ersten Runde fiel die Beteiligung mit rund 87 Prozent bereits hoch aus. Internationale Wahlbeobachter kritisierten allerdings, der Wahlkampf sei unfair. Die Abstimmung wird von Vertretern der OSZE und des Europarats verfolgt.

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