Zweite Wahlrunde: Das Rennen um die Präsidentschaft in der Türkei

Die Wahlzettel für die Stichwahl in der Türkei
Die Wahlzettel für die Stichwahl in der Türkei Copyright AP Photo
Von euronews mit dpa
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Egal wie knapp die Entscheidung auch ausgeht: das Ergebnis kommt dieses Mal wahrscheinlich schneller als bei der ersten Runde.

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In der Türkei läuft die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen. 61 Millionen Menschen sind aufgerufen ihre Stimme abzugeben. Der Oppositionskandidat Kilicdaroglu hatte in der ersten Runde 2,5 Millionen Rückstand auf Präsident Erdogan.

29.05.2023
00:19

Was die Wiederwahl von Erdoğan für die Türkei und den Westen bedeutet

euronewsRecep Tayyip #Erdoğan - Die Folgen seines Sieges über den säkularen Rivalen Kemal #Kılıçdaroğlu werden in der ganzen #Türkei und in der Welt nachhallen.

28.05.2023
23:52

"Wir werden den Kampf gegen den Terrorismus verstärken"

Soeben hat Wahlgewinner Recep Tayyip Erdogan in Ankara eine Rede gehalten. Unser türkische Euronews-Kollege hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst: 

"Jetzt, wo die Wahlen vorbei sind, werden wir unsere ganze Zeit und Energie auf die Arbeit lenken, die Schaffung von Arbeit und die Erbringung von Dienstleistungen."

"Die Überwindung der Probleme, die sich aus der Inflation ergeben, gehört zu unseren Prioritäten. Da der Zinssatz gesunken ist, wird auch die Inflation zurückgehen."

"Wir werden unseren Weg mit zuversichtlichen Schritten gehen. Vertrauen und Stabilität, diese beiden Begriffe sind sehr wichtig. Wir werden den Kampf gegen den Terrorismus verstärken."

"Wir haben bisher die freiwillige Rückkehr von fast 600.000 Migranten in die sicheren Zonen auf syrischem Gebiet sichergestellt. Mit einem neuen Projekt werden wir in einigen Jahren die Rückkehr von einer weiteren Million Menschen sicherstellen. Wir müssen die Forderungen unserer Bürger in dieser Frage erfüllen."

28.05.2023
23:36

Extremistische Parolen und Symbole bei Erdogan-Feiern

In den sozialen Medien kritisieren einige eine extremistische Stimmung mit entsprechenden Parolen und Symbolen bei den Feiern zum Sieg Erdogans auf den Straßen in Deutschland und Österreich. 

28.05.2023
23:07

Was steht auf Erdogans Agenda?

Der türkische Präsident wird in den nächsten fünf Jahren seiner Amtszeit vor vielen Herausforderungen stehen. Die Wirtschaft befindet sich in Turbulenzen und Berichten zufolge gibt es innerhalb seiner AK-Partei große Meinungsverschiedenheiten über die künftige politische Ausrichtung. 

Kampf gegen die Inflation

Mehr als eine Priorität wird es sein, die himmelhohe Inflation zu bekämpfen. Nach Angaben des türkischen Statistikamtes lag die jährliche Inflation im April bei 43,68 %. Die Krise der Lebenshaltungskosten trifft die Haushalte schwer. Mehr als zwei Drittel der Menschen in der Türkei haben Probleme, ihre Lebensmittel und ihre Miete zu bezahlen wie eine Umfrage des Yöneylem Social Research Centre ergab.

Wiederaufbau nach dem Erdbeben 

Das Erdbeben der Stärke 7,8 am 6. Februar verwüstete ganze Landstriche im Südosten der Türkei, tötete mindestens 50.000 Menschen und führte zur Vertreibung von mehr als drei Millionen Menschen. Erdogan hat versprochen, 650.000 Häuser in den betroffenen Provinzen so schnell wie möglich wieder aufzubauen.

Schwedens Beitritt zur NATO

Die NATO-Verbündeten der Türkei warten darauf, dass Ankara sein Veto gegen den seit Mai 2022 blockierten Beitritt Schwedens zu dem von den USA geführten Bündnis aufhebt. Während Stockholm mehrere Gesten des guten Willens gezeigt hat, ist Erdogan hartnäckig und fordert die Auslieferung von Kurden, die er als "Terroristen" bezeichnet, und von politischen Rivalen, die ihn in der Vergangenheit kritisiert haben. 

Aussöhnung mit Syrien 

Recep Tayyip Erdogan hat in den letzten Monaten versucht, sich seinem Nachbarn, dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, anzunähern, was ihm jedoch trotz russischer Vermittlung nicht gelungen ist. Assad möchte, dass die in Nordsyrien stationierten türkischen Streitkräfte abgezogen werden und Ankara seine Unterstützung für die gegen Damaskus gerichteten Rebellengruppen einstellt. Die Türkei ihrerseits hat 3,4 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen, die vor dem Krieg geflohen sind. Erdogan kündigte im Mai den Bau von 200.000 Häusern in Nordsyrien an, um den Flüchtlingen die "freiwillige" Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen.

28.05.2023
22:54

Scholz würdigt deutsch-türkische Beziehungen

"Nun wollen wir unsere gemeinsamen Themen mit frischem Elan vorantreiben", schreibt Bundeskanzler Olaf Scholz auf Twitter.

28.05.2023
22:29

Autokorsos in Duisburg

In Duisburg sind Unterstützer Erdogans auf die Straße gegangen. Im Norden der Stadt - wo viele türkischstämmige Menschen leben - verursachten Autokorsos nach Angaben der Polizei lange Staus. "Es sind viele Leute unterwegs. Es herrscht eine gewisse freudige Aufgeregtheit", so ein Sprecher der Duisburger Polizei.

28.05.2023
22:17

Selenskyj: strategische Partnerschaft zum Nutzen unserer Länder

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratuliert und schreibt auf Türkisch:

"Wir hoffen, dass wir unsere Zusammenarbeit für die Sicherheit und Stabilität Europas ausbauen und unsere strategische Partnerschaft zum Nutzen unserer Länder weiter stärken können."

28.05.2023
22:13

Von der Leyen: EU-Türkei-Beziehung zum Wohle beider Bevölkerungen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gratuliert Recep Tayyip Erdogan und betont, dass eine gute Beziehung wichtig für beide Länder sei. 

28.05.2023
22:07

Charles Michel gratuliert Erdogan

EU-Ratspräsident Charles Michel gratuliert Erdogan auf Twitter. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit, um die EU-Türkei-Beziehungen in den kommenden Jahren zu vertiefen. 

28.05.2023
22:02

Wahlrat bestätigt offiziell Sieg Erdogans

Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan hat in der zweiten Runde der Präsidentenwahl gewonnen, meldet die Wahlbehörde in der Türkei.  Erdogan sei zum 13. Präsidenten der Türkei gewählt worden, sagte der Chef der Wahlbehörde Ahmet Yener am Sonntag in Ankara.

Allerdings dürfte das schwieriger werden, als es sich im ersten Moment vielleicht anhört. So hat zum Beispiel der Nationalist Sinan Ogan erklärt, im zweiten Wahlgang Erdogan zu unterstützen. In der ersten Runde hatte er 5,2 Prozent Stimmenanteil geholt. Sollten seine Anhängerinnen und Anhänger wirklich Erdogan wählen, wäre die Sache entschieden.

Das Wahlergebnis von Ogan war ein wichtiger Grund, warum Kilicdaroglu in den vergangenen Tagen zunehmend aggressivere Töne gegenüber Flüchtlingen angeschlagen hat. Er wollte Stimmen im nationalen Lager einsammeln. Sein Risiko: linke Wähler verprellen.

Dieses Dilemma sorgt dafür, dass Beobachter mit einem klaren Sieg des Amtsinhabers rechnen. Die Regierungspartei AKP hat eine stabile Wählerschaft und Herausforderer Kilicdaroglu muss ein sehr breites Parteienbündnis zufriedenstellen, das ihn unterstützt - eine fast unmögliche Aufgabe.

Vorläufige Ergebnisse werden bereits am Abend erwartet. Wahlberechtigte in Deutschland haben bereits abgestimmt. Dort waren rund 1,5 Millionen Menschen mit türkischem Pass zur Wahl aufgerufen. Wie bereits 2018 stimmten diejenigen, die ihr Wahlrecht in Deutschland nutzten, in der ersten Runde mehrheitlich für Erdogan. Ergebnisse der Auslandswahl werden mit den Ergebnissen der Abstimmung im Inland bekannt gegeben.

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