Ausschreitungen: viele KFOR-Soldaten im Norden des Kosovo verletzt

Trotz der KFOR-Präsenz kam es in Zvecan wieder zu Ausschreitungen
Trotz der KFOR-Präsenz kam es in Zvecan wieder zu Ausschreitungen Copyright Bojan Slavkovic/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, dpa
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300 KFOR-Soldaten in Kampfanzügen bezogen an diesem Montag vor dem Gemeindeamt im Ort Zvecan Stellung. Dort eskalierte am Freitag der Konflikt, und auch heute wieder.

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Auch an diesem Montag entflammte der Konflikt in Zvecan aufs Neue. Diesmal in einer anderen Dimension: etwa zwei Dutzend Angehörige der Nato-Truppe KFOR wurden vor Ort verletzt. Elf Verletzte sind italienische Soldatinnen und Soldaten. Drei von ihnen wurden schwer verletzt.

Wegen der anhaltenden Spannungen und Gewaltausbrüche im Norden des Kosovo hatte die Nato-Schutztruppe KFOR ihre Präsenz vor Ort verstärkt. Trotzdem kam es vor dem Gemeindeamt im Ort Zvecan an diesem Montag erneut zu Ausscheitungen, nachdem sich dort ethnische Serbinnen und Serben versammelten. Sie protestierten gegen die Amtsübernahme eines albanischstämmigen Bürgermeisters. 

Die serbische Regierungschefin Ana Brbaric kritisierte die KFOR-Truppen: "Heute schützen sie nicht die Menschen, sie schützen nicht die Demokratie, sie schützen nicht die Institutionen. Heute sind sie dazu da, die Usurpatoren der Demokratie und die einfachen Leute, die einfachen Bürger, zu schützen. Aber wir müssen weiterhin den Frieden bewahren."

Die KFOR-Truppen erklärten, man habe die Präsenz in vier Gemeinden, einschließlich Mitrovica, verstärkt, "um ein sicheres Umfeld und Bewegungsfreiheit für alle Gemeinschaften im Kosovo zu gewährleisten".

Die ethnischen Serben fordern, dass sowohl die neuen Bürgermeister, die sie als "illegale und unrechtmäßige Sheriffs" bezeichnen, zurücktreten und ihre Ämter aufgeben, sowie den Rückzug von Sondereinsatzkräften im Norden des Kosovo.

Mehr als ein Dutzend Serbinnen und Serben sowie fünf kosovarische Polizisten waren bei Ausschreitungen am vergangenen Freitag verletzt worden.

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