Zugunglück in Indien: "Kein Verantwortlicher wird verschont, sie werden aufs Härteste bestraft"

Nach Angaben der Regierung des ostindischen Bundesstaates handelt es sich um das schwerste Eisenbahnunglück in Indien seit über zehn Jahren.
Nach Angaben der Regierung des ostindischen Bundesstaates handelt es sich um das schwerste Eisenbahnunglück in Indien seit über zehn Jahren. Copyright Rafiq Maqbool/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
Von Amro Elserty
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Mehr als Tausend Helfer arbeiten an der Räumung der Unfallstelle. Angehörige versuchen Opfer zu identifizieren, an die 290 Menschen sind gestorben.Der indische Premierminister Narendra Modi versprach, die Verantwortlichen für das Zugunglück zur Verantwortung zu ziehen.

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Drohnenaufnahmen im örtlichen Fernsehen zeigten mit vielen Wracks und kaputten Gleisen das Ausmaß der Katastrophe, bei der nach Behördenangaben mindestens 288 Menschen getötet und über 900 Menschen verletzt worden sind. 

Der indische Eisenbahnminister gab am Sonntag bekannt, die Ursache und die Verantwortlichen für die schlimmste Zugkatastrophe in Indien in den letzten Jahrzehnten seien identifiziert.

"Wir haben die Ursache des Unfalls und die Verantwortlichen identifiziert", so Ashwini Vaishnaw der Nachrichtenagentur ANI am Sonntag und fügte hinzu, dass es "nicht angemessen" sei, weitere Details vor dem endgültigen Untersuchungsbericht bekannt zu geben. Allerdings sei von einem Fehler im Signalsystem die Rede gewesen.

Vor Ort werde nicht mehr mit Überlebenden gerechnet. Ziel sei es, die Räumungsarbeiten bis Mittwoch abzuschließen, so Bahnminister Ashwini Vaishnaw. 

Gleichzeitig versuchten Angehörige vor Ort in verschiedenen Leichenhallen teils sehr entstellte Opfer zu identifizieren. 

Der indische Premierminister Narendra Modi versprach, die Verantwortlichen für das Zugunglück zur Verantwortung zu ziehen. Modi besuchte Verletzte, die in einem Krankenhaus behandelt werden und sagte: 

"Keiner der Verantwortlichen wird verschont bleiben, und sie werden aufs härteste bestraft."

Narendra Modi , indischer Premierminister

Der Unfall ereignete sich am Freitagabend in einer ländlichen Gegend im Bezirk Balasore, gut 200 Kilometer südwestlich von Kolkata. Drei Züge waren laut Behörden daran beteiligt. Erste Erkenntnisse zur Unfallursache deuten auf ein Signalproblem hin, wie örtliche Medien, darunter die "India Today", berichteten. 

Der Reisezug "Coromandel Express", der nach bisherigen Kenntnissen mit etwa 100 Stundenkilometern unterwegs war, wechselte kurz vor dem Aufprall das Gleis und prallte auf einen Güterzug auf dem Nebengleis. Ob eine Weiche falsch gestellt war, ist noch nicht geklärt. Dann prallte eine weiterer Reisezug, der "der Howrah Superfast Express" in den hinteren Teil des entgleisten Zuges. 

Wie der Coromandel Express auf das falsche Gleis geriet, wird entscheidend sein, um zu klären, ob es sich um technisches oder menschliches Versagen handelt.

Das bevölkerungsreichste Land mit rund 1,4 Milliarden Menschen hat eines der größten Bahnnetze der Welt, in das die Regierung zuletzt deutlich investiert hat. Angesichts vieler alter Züge und überholungsbedürftiger Gleisanlagen gibt es jedoch häufig Unfälle. 

Rund um die Welt kondolierten Politiker und Staatschefs,, auch UN-Generalsekretär António Guterres "kondoliere sowohl den Angehörigen der Opfer wie auch den Menschen in Indien und ihrer Regierung", hieß es in einer Stellungnahme aus New York.

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