Luftwaffenübung "Air Defender" gestartet

Zwei Airbus A400M der deutschen Luftwaffe über dem Fliegerhorst Wunstorf, 12. Juni 2023
Zwei Airbus A400M der deutschen Luftwaffe über dem Fliegerhorst Wunstorf, 12. Juni 2023 Copyright Julian Stratenschulte/dpa via AP
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Von euronews
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250 Flugzeuge, fast 10 000 Soldaten aus 25 Ländern: Eine so große Luftwaffenübung von Nato-Streitkräften und Verbündeten gab es noch nie. Das von einigen befürchtete Flugchaos blieb zum Auftakt aus. Neun Manövertage folgen noch.

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Geübt wird die Verteidigung Deutschlands gegen den Angriff eines fiktiven östlichen Bündnisses. Die sogenannte OCCASUS-Allianz versucht den Rostocker Hafen in Besitz zu nehmen und nutzt dabei auch Sabotageaktionen und Spezialkräfte, die aus der Luft unterstützt werden.

Simulation eines Angriffs auf den Rostocker Hafen

Nach der russischen Annexion der Krim begann 2018 die Planung des Manövers - also, also deutlich vor dem Angriffskrieg Russlands gegen die gesamte Ukraine. Vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen mit Russland ist das seit 2018 geplante Manöver alles andere als Routine:

"Die Übung ist ein Signal - ein Signal vor allem an uns, an die NATO-Nationen, aber auch an unsere Bevölkerung, dass wir in der Lage sind, sehr schnell zu reagieren. Wir haben es jetzt geschafft, innerhalb weniger Tage 250 Flugzeuge einsatzbereit zu haben, so dass wir im Falle eines Angriffs das Bündnis verteidigen können."

Generalleutnant Ingo Gerhartz, Stabschef der deutschen Luftwaffe

Gerhartz versuchte dem Eindruck entgegenzutreten, dass es sich um Säbelrasseln in Richtung Russland handelt. Als Beispiel nannte er:

"Wir werden keine Flüge Richtung Kaliningrad unternehmen."

Kaliningrad ist eine russische Exklave zwischen Litauen und Polen an der Ostsee, nur gut 500 Kilometer Luftlinie von Berlin entfernt.

Der Fliegerhorst Wunstorf ist das logistische Zentrum des Manövers, bei dem in zehn Tagen etwa zweitausend Flüge durchgeführt werden. Wie stark der zivile Luftverkehr beeinträchtigt wird, ist noch unklar.

In drei Übungszonen kommt es zu Sperrungen für den Flugverkehr

Die Deutsche Flugsicherung erwartet nur "minimale Auswirkungen", Hamburg meldete als einziger größerer Flughafen deutliche Verspätungen. 

Ein Sprecher der Gewerkschaft der Flugsicherung GdF warnte aber, es sei noch zu früh für eine Bilanz. Es bleibe abzuwarten, wie viele Verspätungen und Ausfälle es in den kommenden Tagen geben werde und wie viele Maschinen es nicht rechtzeitig vor Nachtflugverboten an die Flughäfen schaffen würden.

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