Hunderte Israelis setzten allein in der palästinensischen Ortschaft Turmus Ajja Fahrzeuge und Gebäude in Brand. Auch eine Tankstelle stand in Flammen.
Nach einem tödlichen Anschlag auf Israelis im Westjordanland ist es dort am Mittwoch zu schweren Ausschreitungen wütender israelischer Siedler gegen Palästinenser gekommen.
Hunderte Israelis setzten allein in der palästinensischen Ortschaft Turmus Ajja Fahrzeuge und Gebäude in Brand. Auch eine Tankstelle stand Medienberichten zufolge in Flammen.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde dort anschließend bei Konfrontationen mit der Armee ein junger Palästinenser erschossen. Weitere Menschen seien durch scharfe Munition zum Teil schwer verletzt worden.
Ansturm von 400 bis 500 Siedlern
Yaacoub Aweiss, Leiter des Stadtausschusses von Al-Lubban al-Sharqiya, erklärte: "Gestern Abend stürmten 400 bis 500 Siedler die Hauptstraße und begannen, ein Geschäft für Bauprodukte zu zerstören, bevor sie zu einem anderen Geschäft weiterzogen.
Sie griffen Häuser an und zerstörten ihre Tore, sie brannten unser Weizenfeld fast vollständig nieder. Dann griffen sie dieses Gebiet hier an, wie Sie sehen können, und zerstörten die Tankstelle komplett, von den Türen bis zu den Zapfsäulen."
Die israelische Armee verurteilte das Vorgehen der Siedler. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte, Israel sei ein Rechtsstaat und alle Bürger verpflichtet, sich an das Gesetz zu halten. Man werde weitere Ausschreitungen nicht dulden. Weitere Sicherheitskräfte wurden nach Turmus Ajja geschickt.
Opfer beider Seiten beigesetzt
Die vier getöteten Siedler wurden am Mittwoch beigesetzt - das jüngste Opfer war 17 Jahre alt. Schmerz und Tränen auch auf palästinensischer Seite bei der Beisetzung einer 15-jährigen, die am Montag bei einer isrealischen Razzia in der Stadt Dschenin getroffen wurde und ihren shweren Verletzungen erlag.
Insgesamt starben sieben Palästinenser bei dem EInsatz - rund einhundert wurden verletzt.