Ein Gericht in Serbien hat drei Polizisten aus dem Kosovo freigelassen, aber Konflikt schwelt weiter

Der Streit hatte die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärft, die sich in jüngster Zeit in gewaltsamen Zusammenstößen im Norden des Kosovo entluden
Der Streit hatte die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärft, die sich in jüngster Zeit in gewaltsamen Zusammenstößen im Norden des Kosovo entluden Copyright Marjan Vucetic/AP
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Die EU vermittelte Gespräche zwischen den Führern Serbiens und des Kosovo. Der Kosovo behauptete, die drei Offiziere seien auf seinem Territorium entführt worden. Serbien wies diese Anschuldigung zurück.

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Ein Gericht in Serbien hat drei Polizisten aus dem Kosovo freigelassen, die Anfang des Monats festgenommen worden waren. Das Gericht in der zentral gelegenen Stadt Kraljevo teilte mit, dass sie wegen Waffen- und Sprengstoffbesitzes angeklagt seien, aber frei herumlaufen könnten. Es ist unklar, ob der Fall in Abwesenheit verhandelt wird.

Das serbisches Gericht reagierte mit der Freilassung der drei Polizisten auf die Forderung der USA und der Europäische Union. Zuvor waren die Spannungen zwischen den verfeindeten Balkanstaaten eskaliert. 

Ein Gericht in der zentral-serbischen Stadt Kraljevo gab bekannt, dass es die Polizisten freilässt und sie in den Kosovo zurückkehren dürfen. In einer Erklärung des Gerichts hieß es, die drei seien des illegalen Besitzes von Waffen und Sprengkörpern angeklagt. Es war nicht sofort klar, ob das Verfahren in ihrer Abwesenheit fortgesetzt werden würde.

Kosovos Premierminister Albin Kurti twitterte: "Wir bestätigen, dass die drei entführten Polizisten freigelassen wurden. Auch wenn wir froh sind, dass sie zu ihren Familien zurückkehren können, stellt diese Entführung eine schwere Menschenrechtsverletzung dar und muss geahndet werden. Die serbische Aggression muss zur Rechenschaft gezogen werden."

Die drei wurden Mitte Juni verhaftet. Serbien behauptete, sie seien aus dem Kosovo ins Land gekommen, während die kosovarischen Behörden darauf bestanden, dass sie innerhalb des Kosovo entführt und in ein serbisches Gefängnis gebracht worden seien.

Der Streit hatte die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärft, die sich in jüngster Zeit in gewaltsamen Zusammenstößen im mehrheitlich serbischen Norden des Kosovo entluden und Befürchtungen über ein Wiederaufflammen des Kosovo-Konflikts von 1998/99 weckten, bei dem mehr als 10.000 Menschen, zumeist Kosovo-Albaner, ums Leben kamen.

Vergangene Woche lud die EU die Staats- und Regierungschefs des Kosovo und Serbiens nach Brüssel ein, um die Spannungen abzubauen. Das Treffen brachte keinen Durchbruch, obwohl EU-Beamte beide Seiten aufforderten, sich unverzüglich um eine Entschärfung der Situation zu bemühen.

Serbien und seine ehemalige Provinz Kosovo sind seit Jahrzehnten zerstritten. Belgrad weigert sich, die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von 2008 anzuerkennen.

Ende letzten Monats kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen, nachdem die kosovarische Polizei lokale Gemeindegebäude im Norden des Kosovo, wo Serben die Mehrheit stellen, beschlagnahmt hatte, um ethnisch albanische Bürgermeister einzusetzen, die bei einer Kommunalwahl im April gewählt wurden, nachdem die Serben die Abstimmung mit überwältigender Mehrheit boykottiert hatten.

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