Hat Schoigu noch eine Zukunft nach Prigoschins Marsch auf Moskau?

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu Copyright Gavriil Grigorov/Sputnik
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Jewgeni Prigoschin, Anführer der Gruppe, befindet sich derzeit offenbar in Belarus. Sein Rivale und angebliches Ziel des Marsches auf Moskau, der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, wird weiter vom Kreml gestützt.

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Nach der Wagner-Meuterei bleiben viele Fragen offen. Jewgeni Prigoschin, Anführer der Gruppe, befindet sich derzeit offenbar in Belarus. Sein Rivale und angebliches Ziel des Marsches auf Moskau, der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, wird weiter vom Kreml gestützt.

Der in Sibirien geborene Nicht-Russe Schoigu entspricht nicht dem üblichen Muster hochrangiger russischer Politiker, so Emily Ferris, Mitarbeiterin für internationale Sicherheitsstudien am RUSI in London. 

"Schoigu ist jemand, zu dem Putin eine sehr persönliche Beziehung aufgebaut hat, seit er 2012 auf der Bildfläche erschienen ist. Er gehört nicht zu den Sankt Petersburger Männern, mit denen Putin seine Karriere begonnen hat. Er hat eine ganz andere Verbindung zu Putin. Schoigu ist sehr loyal, und vor den Regionalwahlen im September, die sehr wichtig sein werden, und den Präsidentschaftswahlen im März 2024 braucht Putin Leute um sich, die ihm treu ergeben sind. Es wäre also ein Fehler, ihn von seinem Posten zu entfernen."

Emily Ferris, Mitarbeiterin für internationale Sicherheitsstudien am RUSI

Prigoschin hatte wiederholt behauptet, die Inkompetenz des Verteidigungsministers hätte zu den massiven Verlusten unter den Wagner-Söldnern in der Ukraine geführt. Der Wagner-Boss kritisierte mehrfach Militärführung und Strategie in der Ukraine - und forderte Schoigus Entlassung aus dem Amt.

"Was Schoigu selbst betrifft, so bin ich nicht davon überzeugt, dass er irgendwie verschwindet. Ich halte seine Position im Moment für relativ sicher. Und was die andere militärische Führung betrifft, so ist es möglich, dass Putin in den kommenden Wochen und Monaten eine Art Rotation durchführt, d.h. einen Wechsel unter den leitenden Kommandeuren. Aber ich denke, er wird sehr vorsichtig vorgehen, damit es nicht so aussieht, als wäre es eine Reaktion auf etwas, was Prigoschin wollte. Das würde meiner Meinung nach als entscheidende politische Schwäche verstanden."

Emily Ferris, Mitarbeiterin für internationale Sicherheitsstudien am RUSI

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