Parlamentswahl in Spanien: Konservative PP gewinnt mit knappem Vorsprung

Der PP-Vorsitzende Alberto Núñez Feijóo bei der Stimmabgabe
Der PP-Vorsitzende Alberto Núñez Feijóo bei der Stimmabgabe Copyright AFP
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Von euronews
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Die konservative Volkspartei PP hat die vorgezogene Neuwahl in Spanien gewonnen. Die Sozialistische Partei wurde zweitstärkste Kraft. Doch die Regierungsbildung dürfte eine echte Herausforderung werden.

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Die konservative Volkspartei PP hat die vorgezogene Parlamentswahl in Spanien gewonnen. Nach der Auszählung von 100 Prozent der Stimmen lag die Partei von Alberto Núñez Feijóo mit 33,1 Prozent und 136 Sitzen vorn.

Auf die Sozialistische Partei von Ministerpräsident Pedro Sánchez entfielen 31,7 Prozent der Stimmen, macht 122 Sitze. Sánchez führte bisher eine Minderheitsregierung an, die er unter anderem mit der Linkspartei Unidas Podemos bildete.

Rechtsaußenpartei Vox drittstärkste Kraft

Die Rechtsaußenpartei Vox kommt nach der Auszählung von mehr als 99 Prozent der Stimmen auf 12,4 Prozent beziehungsweise 33 Sitze im Abgeordnetenhaus. Vox ist ein möglicher Koalitionspartner der PP. Zusammengerechnet 169 Sitze würden für PP und Vox aber nicht für die absolute Mehrheit reichen. Diese liegt bei 176 Sitzen.

Für die neue linke Sammlungsbewegung Sumar stimmten 12,3 Prozent, das im Mai gegründete Bündnis zieht mit 31 Abgeordneten ins Parlament ein.

Rund 37,5 Millionen Menschen waren aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben, um über die Besetzung des Abgeordnetenhauses sowie des Senats zu entscheiden. Da die Wahl mitten in die Ferienzeit fiel, setzten fast zweieinhalb Millionen Menschen auf die Abstimmung mittels Brief.

Im Mai erlitt die Sozialistische Partei den Wahlen auf lokaler und regionaler Ebene ortsweise große Verluste und leitete daraufhin eine vorgezogene Parlamentswahl ein. Die PP war bereits bei diesen Abstimmungen die landesweit stärkste Kraft.

Wer ist Núñez Feijóo?

Wird der 61-jährige Núñez Feijóo der neue spanische Regierungschef? Aber welche Möglichkeiten besitzt er, eine Koalition zu bilden? Gewiss ist, dass er nicht alleine regieren kann. Núñez Feijóo warf Sanchez im Wahlkampf Ichbezogenheit und Machtbessenheit vor. Er kündigte an, das System, das er Sanchismus nennt, abzuschaffen. Und er will die Staatsverschuldung deutlich verringern. Seit April 2022 ist Núñez Feijóo PP-Vorsitzender, vorher war er lange in Galicien in der Regionalpolitik tätig, von 2009 bis 2022 stand er der galizischen Regionalregierung vor. Er lehnte lange ab, die galizische Politik zu verlassen, um nach Madrid zu wechseln.

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