US-Geheimdienst: China liefert "wahrscheinlich" Drohnen und Ausrüstung an Russland

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Von Joshua AskewEuronews
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Laut dem US-amerikanischen Büro des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste schickt Peking Drohnen und andere Technologien an Russland, die für dessen Krieg in der Ukraine wichtig sind.

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Einem US-Geheimdienstbericht zufolge beliefert China wahrscheinlich die russische Armee in der Ukraine. Das geht aus einem Bericht des Büros des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste (ODNI) hervor, der als nicht-geheim eingestuft wurde.

Im Bericht heißt es, Peking sei "eine immer wichtigere Stütze für Russland in seinen Kriegsanstrengungen und beliefert Moskau wahrscheinlich mit Schlüsseltechnologien und Dual-Use-Ausrüstung, die in der Ukraine eingesetzt wird". Dual-Use-Güter sind solche, die sowohl militärisch als auch zivil eingesetzt werden können.

Navigationsausrüstung, Störtechnik und Teile für Kampfjets waren einige der Produkte, die von China trotz internationaler Kontrollen geliefert wurden.

Chinas Haltung zum Ukraine-Krieg ist kompliziert. Peking hat die russische Invasion zwar nicht verurteilt und wiederholt viele der anti-westlichen Behauptungen Moskaus, hat aber auch die territoriale Integrität der Ukraine betont und einen Friedensplan vorgelegt.

China hat stets dementiert, Russland militärisch zu unterstützen.

In dem US-amerikanischen Geheimdienst-Bericht heißt es weiter, China habe Russland geholfen, die westlichen Sanktionen zu umgehen, und sei seit Beginn des Krieges im Februar 2022 zu einem "noch wichtigeren Wirtschaftspartner" für Moskau geworden.

Peking habe mehr russische Energie gekauft, darunter auch Öl- und Gaslieferungen, die aus Europa umgeleitet wurden, behauptet der Bericht. Russland habe 2022 doppelt so viel Flüssiggas nach China exportiert wie in 2021.

Die Einnahmen aus Öl- und Gas-Geschäft sind eine wichtige Einnahmequelle für Russland und seinen Krieg gegen die Ukraine.

Einige Energieverkäufe nach Europa sind aufgrund der Sanktionen zum Erliegen gekommen, obwohl die Nichtregierungsorganisation "Global Witness" am Donnerstag behauptete, der französische Energieriese Total kaufe immer noch große Mengen an russischem Flüssigerdgas.

Obwohl China Berichten zufolge die russischen Streitkräfte seit langem mit nicht-tödlichen Gütern wie Munition und Uniformen beliefert, stellte der US-Bericht fest, dass es Moskau Drohnen und Drohnenteile im Wert von 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat.

In einem Interview mit Euronews im Juni sagte Dr. Jade McGlynn, Forschungsbeauftragte für Kriegsstudien am King's College London, dass Moskau Drohnen und Raketen einsetzt, um die ukrainische Zivilbevölkerung mit "Terrorbomben" zu bombardieren, mit dem Ziel deren Entschlossenheit zu schwächen.

Im April trafen sich der russische Präsident Wladimir Putin und Chinas Verteidigungsminister Li Shangu in Moskau, um die militärische Zusammenarbeit zu erörtern, die sie als "grenzenlose" Partnerschaft bezeichneten.

Während dieses Treffens kündigte Putin an, dass die russischen Streitkräfte und Chinas Armee regelmäßig Informationen austauschen, sowohl in militärischen als auch in  technischen Fragen zusammenarbeiten und gemeinsame Übungen in Europa und im Fernen Osten abhalten würden.

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