Seit 46 Jahren unterwegs: NASA hört "Herzschlag" der Voyager 2 nach Kontaktverlust

 Ziel der beiden 1977 gestarteten Sonden war es, Planeten des äußeren Sonnensystems zu erkunden.
Ziel der beiden 1977 gestarteten Sonden war es, Planeten des äußeren Sonnensystems zu erkunden. Copyright AP/AP
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Von Euronews mit AP, dpa
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Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat ein Signal ihrer Raumsonde Voyager 2 entdeckt, dass die Ingenieure als vitalen "Herzschlags" bezeichnen.

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Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat ein Signal ihrer Raumsonde "Voyager 2" entdeckt, dass die Ingenieure als vitalen "Herzschlags" bezeichnen. Der Kontakt zu dem Raumschiff, das seit 46 Jahren unterwegs und rund 20 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt ist, war abgebrochen.

Ein fehlerhaftes Kommando im Juli hatte versehentlich dazu geführt, dass die Antenne der Sonde um 2 Grad von der Erde weggerichtet wurde. Die winzige Verschiebung bedeutet, dass die Voyager keine Befehle von der Missionskontrolle mehr empfangen oder Daten zur Erde senden kann.

Ein Alptraum sei das für das Team, meint Ulrich Walter, Professor für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München. Gewöhnlich sammle man mehrere Kommandos und sende sie gemeinsam zur Sonde. Zu Voyager 2 seien sie derzeit etwa 18 Stunden unterwegs. "Wenn man da einen Tippfehler macht, dann kann ein Kontaktverlust schon passieren." 

Gewöhnlich werde ein Kommando daher mehrfach kontrolliert, aber für so eine Auswirkung genüge es zum Beispiel eine 5 statt einer 6 zu tippen. "Das sind menschliche Fehler."

Die Nasa hofft auf eine automatische Neuausrichtung der Sonde am 15. Oktober, die die Antenne der Voyager wieder auf die Erde zu fokussieren soll. Die Wissenschaftler erwarten, dass dann die Kommunikation wieder laufen werde.

"Voyager 1" (auf Deutsch etwa: Reisender) war am 5. September 1977 gestartet, "Voyager 2" bereits am 20. August 1977. Beide Sonden sind unbemannt. Ziel der beiden 1977 gestarteten Sonden war es, Planeten des äußeren Sonnensystems zu erkunden.

 Danach verlängerte die Nasa die Mission einfach, so dass die Sonden schließlich über die Grenze des Sonnensystems hinausflogen. Nun sammeln sie Daten aus dem interstellaren Raum. Dort befinde sich Plasma, also Gas in einem besonderen Zustand, erklärte Walter. Dessen Dichte falle immer mehr ab, je weiter es vom Sonnensystem entfernt sei.

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