UN-Hilfswerk: Keine Gazahilfe wegen Stromausfall möglich

Viele Menschen im Gazastreifen brauchen dringend Hilfe.
Viele Menschen im Gazastreifen brauchen dringend Hilfe. Copyright AP Photo
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Von euronews mit dpa
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Kein Kontakt zu den Mitarbeitern vor Ort - das ist nach Angaben der UN ein großes Problem für die humanitäre Hilfe im Gazastreifen zur Zeit. Grund seien unter anderem die immer wiederkehrenden Stromausfälle.

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Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten sagt, dass es vorerst keine weiteren Nahrungsmittel und Hilfsgüter nach Gaza liefern kann.

Der vierte Stromausfall in Folge mache es fast unmöglich, Kontakt zu den Mitarbeitern vor Ort zu halten und die Lieferungen zu koordinieren.

Juliette Touma vom UNRWA sagte: "Weil Telefon und Internet immer wieder nicht funktionieren, haben wir sowieso nicht die besten Informationen. Immer wenn alles ausfällt, haben wir keine Kontakt mehr zu unseren Leuten im Gazastreifen. Die meisten unserer Mitarbeiter hören in diesen Fällen komplett auf zu kommunizieren.

Ein wichtiger Grund für die Probleme ist nach Angaben der Helfer Treibstoffmangel im Gazastreifen.

Dadurch könnten Stromgeneratoren nicht laufen.

Die vorhandenen Mengen reichen nach Angaben der UN nur für die Hälfte der grundlegenden lebensrettenden Maßnahmen.

Hamas-Zentrale unter Krankenhaus

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, Soldaten hätten unter der größten Klinik des Gazastreifens eine unterirdische Hamas-Zentrale entdeckt. Die Streitkräfte hätten im zweiten Untergeschoss des Schifa-Krankenhauses eine Kommando- und Kontrollzentrale gefunden, sagte er dem US-Radiosender NPR am Freitag. 

Das Militär, das regelmäßig Fotos und Videos zum Beispiel von Waffenvorräten der Hamas im Gazastreifen veröffentlicht, legte zunächst keine Belege für Netanjahus Aussage vor. 

Der Regierungschef sagte weiter, Terroristen seien vor der Ankunft der Soldaten aus der Klinik geflüchtet. Die Armee habe dort auch Waffen und Bomben entdeckt.

Israels Armee hatte bereits zuvor mitgeteilt, bei ihrem Einsatz in dem Krankenhaus auch Kommando- und Kontrollzentren gefunden zu haben. Unklar war zunächst, ob es sich dabei um die von Israel unter dem Krankenhaus vermutete Hamas-Kommandozentrale handelte. 

Die Hamas bestreitet die Existenz eines solchen Stützpunkts unter der Klinik.

Israelischer Armeesprecher: Hamas über Krankenhäuser verteilt

Das israelische Militär begründete sein umstrittenes Vorgehen im Gazastreifen mit vielen palästinensischen Opfern mit der Struktur der Hamas und ihren "kleinen Terrorzentralen" in zivilen Einrichtungen.

So würden zum Beispiel in einem Krankenhauskomplex von mehreren Dutzend Gebäuden zwei oder drei als Terrorzentralen genutzt, dabei über mehrere Stockwerke verteilt "und dann natürlich unterirdisch", schilderte Armeesprecher Arye Shalicar die Lage im ZDF. "Und das natürlich nicht in einem Krankenhaus, sondern in vielen Krankenhäusern."

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