Die Hamas will den viertägigen Waffenstillstand verlängern. Geiseln werden gegen Gefangene ausgetauscht. Netanjahu besucht Truppen im Gazastreifen.
Knapp 40 palästinensische Gefangene sind ins Westjordanland zurückgekehrt. Israel hatte sie im Rahmen eines viertägigen Waffenstillstandsabkommens mit der Hamas freigelassen.
Die Terrororganisation sagt, dass sie versuche, die Waffenruhe über den Montag hinaus im Gazastreifen zu verlängern. Es wird jedoch angenommen, dass die Hamas Dutzende von Geiseln ausfindig machen müsste, die von anderen Gruppen im Gazastreifen festgehalten werden, einschließlich des Palästinensischen Dschihad, um die Verlängerung zu sichern.
Weitere Geiseln freigelassen
Am Sonntag wurden 14 Geiseln, darunter neun Kinder und vier Ausländer, von der Hamas freigelassen. Unter den Freigelassenen befindet sich die erste US-amerikanische Geisel - ein vierjähriges Mädchen, das sowohl die israelische als auch die US-Staatsangehörigkeit besitzt.
Die Bilder der Geiseln, die mit ihren Familien wieder vereint sind, gingen um die Welt.
Es war ein emotionales Wiedersehen für die Familie Avigdori, als Mutter und Tochter aus der Gefangenschaft der Hamas entlassen wurden.
Netanjahu besucht Truppen im Gazastreifen
Am Sonntag betrat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als erster israelischer Regierungschef seit zwei Jahrzehnten den Gazastreifen. Er besuchte die dort stationierten Truppen und ließ sich Tunnel der Hamas zeigen. Er bekräftigte, dass der Krieg gegen die Hamas bis zum Sieg andauern werde: „Wir werden mit aller Kraft versuchen, unsere Ziele zu verwirklichen: die Eliminierung der Hamas, um sicherzustellen, dass Gaza nicht zu dem wird, was es war, und natürlich die Freilassung aller unserer Geiseln.“
Such nach Angehörigen
Der Waffenstillstand hat dazu geführt, dass mehr Hilfsgüter in den palästinensisch regierten Gazastreifen gelangen können. Lastwagen mit Hilfsgütern und Treibstofflieferungen zogen Scharen von Palästinensern an, die an einer Tankstelle in der Stadt Rafah auftanken wollten.
Einige haben die Waffenruhe genutzt, um in die Überreste ihrer Häuser zurückzukehren und in den Trümmern nach Angehörigen zu suchen.
Nach palästinensischen Angaben sind mehr als 14.500 Menschen bei den israelischen Vergeltungsmaßnahmen ums Leben gekommen, nachdem die Hamas am 7. Oktober 1.200 Menschen getötet und etwa 240 als Geiseln genommen hatte.