Serbien vor der Parlamentswahl: Warum die Regierung mit Rekordinvestitionen prahlt

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić
Serbiens Präsident Aleksandar Vučić Copyright ANDREJ ISAKOVIC/AFP or licensors
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Von Euronews
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Ausländische Konzerne profitieren von niedrigen Steuersätzen in Serbien. Und die Regierung in Belgrad kann daraus ebenso Kapital schlagen – denn am Sonntag sind Parlamentswahlen.

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Serbien wird für ausländische Unternehmen zunehmend attraktiver. In diesem Jahr haben Konzerne mit Sitz im Ausland fast 4,5 Milliarden Euro in das Balkanland investiert, eine Steigerung im Vergleich zu 2022.

Für die serbische Regierung sind das gute Nachrichten. Kann sie doch vor den vorgezogenen Parlamentswahlen am kommenden Sonntag mit Rekordinvestitionen prahlen. Steueranreize und Subventionen lassen die serbische Wirtschaft attraktiver werden.

Guter Draht zu China und Russland

"Unternehmen, die in unserem Land investieren, müssen etwa zehn Jahre lang keine Einkommensteuer zahlen", erklärt Wirtschaftswissenschaftler Mihajlo Gajić. "Sie sind von der Zahlung verschiedener lokaler Steuern befreit, sie bekommen Ländereien kostenlos sowie viele andere Vergünstigungen."

Aus Brüssel hagelt es häufig Kritik an Serbiens Außenpolitik. Denn Belgrad hat Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht sanktioniert, zudem pflegt man mit China ein Freihandelsabkommen. Doch Investoren scheint das nicht zu stören.

EU und Asien als wichtigste Märkte

Man ziele hauptsächlich auf den EU-Markt ab, Russland mache keinen großen Unterschied im Exportportfolio, sagt Marko Čadež, Präsident der serbischen Handelskammer. "Doch in gewisser Weise denke ich, dass es wichtiger ist, offen für Menschen zu sein, die aufgrund der Situation, in der sich Russland befindet, hierher fliehen. Hier wird Serbien ihre neue Heimat."

Vor allem Länder innerhalb der EU investieren in Serbien. Aber auch asiatische Länder, vor allem China. Das sind auch die Märkte, in die Serbien, zusammen mit den Ländern des westlichen Balkans, am meisten exportiert.

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