Gaza-Krieg überschattet orthodoxe Weihnachten im Heiligen Land

Weihnachtszgottesdienst in einer armenischen Kirche in Bagdad
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Von Christoph Debets mit AP
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Patriarch Theophilos III. von Jerusalem, bittet Gott um Vergebung und betet für Frieden. Im Irak verzichten viele Christen aus Solidarität mit den Palästinensern auf Weihnachtsfeierlichkeiten.

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Im Heiligen Land feiern orthodoxe Christen Weihnachten.

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., traf zu den orthodoxen Weihnachtsfeierlichkeiten am Krippenplatz in Betlehem ein.

Der Patriarch war von Menschenmassen auf dem Platz umgeben, wo er gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press sagte, er bete, dass „Gott uns vergibt und Frieden schenkt und Gerechtigkeit gibt“, angesichts des Konflikts in Gaza.

Während westliche Kirchen Weihnachten am 25. Dezember feiern, feiert es die orthodoxe Kirche am 6. Januar nach dem armenischen Kalender.

Auch in der irakischen Hauptstadt Bagdad feierten orthodoxe Christen Weihnachten.

Viele irakische Christen haben die Weihnachts- und Neujahrsfeierlichkeiten aus Solidarität mit den Palästinensern in Gaza abgesagt und trauern weiterhin um die Opfer eines tödlichen Hochzeitsbrandes, bei dem in der überwiegend christlichen Gegend Hamdaniya im Nordirak mehr als 100 Menschen ums Leben kamen.

Die Zahl der Christen im Irak ist seit der US-geführten Invasion im Jahr 2003 stetig geschrumpft. Da sie oft ins Visier militanter Islamisten geriet sah sich die Mehrheit gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen, um sich in Sicherheit zu bringen und bessere Wirtschafts- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu haben.

Im Jahr 2014 fegte der IS durch den Nordirak und eroberte traditionell christliche Städte in der Ninive-Ebene.

Die irakischen Christen, deren Präsenz im Irak fast bis in die Zeit Christi zurückreicht, gehören mehreren Riten und Konfessionen an, wobei die chaldäisch-katholische Kirche neben syrischen Katholiken, Assyrern und mehreren orthodoxen Kirchen die größte ist.

Sie stellten einst eine beträchtliche Minderheit im Irak dar, die auf etwa 1,4 Millionen geschätzt wird.

Die genaue Zahl der im Irak verbliebenen Christen ist unklar, man geht jedoch davon aus, dass es sich um mehrere Hunderttausend handelt.

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