Südkoreas Geheimdienst: Hamas Waffen in Gaza stammen aus Nordkorea

Im Bemühen, ein Übergreifen des Nahost-Konflikts auf die gesamte Region zu verhindern, hat US-Außenminister Antony Blinken Gespräche in Israel geführt.
Im Bemühen, ein Übergreifen des Nahost-Konflikts auf die gesamte Region zu verhindern, hat US-Außenminister Antony Blinken Gespräche in Israel geführt. Copyright Evelyn Hockstein/AP
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Von Euronews
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Berichte über einen möglichen Waffenhandel zwischen der Hamas und dem von Machthaber Kim Jong Un regierten Ein-Parteien-Staat gibt es schon länger. Auch Russland bezieht für seinen Krieg in der Ukraine Waffen aus Nordkorea.

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Im Bemühen, ein Übergreifen des Nahost-Konflikts auf die gesamte Region zu verhindern, hat US-Außenminister Antony Blinken Gespräche mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Außenminister Israel Katz geführt.

Katz: Israel steht hinter Tötung von Hisbollah-Kommandeur

Dieser hatte kurz zuvor im israelischen Fernsehen erklärt, dass Israel hinter der gezielten Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah steht. In der Regel äußert sich Israel nicht zu Medienberichten über Auslandseinsätze. 

Minister Israel Katz von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud reagierte dabei auf drängende Fragen eines Moderators von Kanal 14, der weit rechts auf dem politischen Spektrum verortet wird.

„Was den Angriff in Südlibanon angeht, haben wir Verantwortung übernommen“, sagte Katz. Die gezielte Tötung von Wissam al-Tauil am Sonntag sei „Teil unseres Krieges“. Dieser schließe auch Angriffe auf Hisbollah-Milizionäre ein. Al-Tauil wurde am Sonntag beim Angriff einer Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. 

Hinweis für Waffenhandel zwischen Nordkorea und Hamas

Dem südkoreanischen Geheimdienst zufolge haben Nordkorea und die Hamas mit Waffen gehandelt. Dabei geht es um Panzerfäuste, die die islamistische Terrororganisation eingesetzt haben soll.

Der Geheimdienst habe das Foto einer in Nordkorea hergestellten F-7-Panzerfaust veröffentlicht, die von der Palästinenserorganisation benutzt worden sei, berichtete die südkoreanische Zeitung „Joongang Ilbo“ am Dienstag. Die Markierungen auf dem Zünder  seien auf koreanisch.

Berichte über einen möglichen Waffenhandel zwischen der Hamas und dem von Machthaber Kim Jong Un regierten Ein-Parteien-Staat gibt es schon länger. Auch Russland bezieht für seinen Krieg in der Ukraine Waffen aus Nordkorea. Pjöngjang hatte bestritten, dass nordkoreanische Waffen bei der Terrorattacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober zum Einsatz gekommen seien. 

Blinken auf Deeskalationsmission

Auf seiner Vermittlungsreise hatte sich Blinken gerade die Unterstützung der arabischen Staaten und der Türkei für den Wiederaufbau des Gazastreifens gesichert. Auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbeck befindet sich zu Gesprächen in der Region. 

Am Rande des Blinken-Besuchs forderten Demonstranten in Tel Aviv einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza. Bewegungen wie diese sind in Israel nur eine Minderheit.

Doch ein baldiger Waffenstillstand scheint nicht in Sicht, die israelischen Streitkräfte dringen weiter in den südlichen Gazastreifen vor während intensive Luftangriffe anhalten. Auch wenn die israelische Armee meldet, ihre Operation gegen die  Hamas werde jetzt in eine neue, weniger intensive Phase gehen. 

Mindestens neun israelische Soldaten sind nach Militärangaben bei einem Angriff auf eine Hamas-Werkstatt zur Raketenherstellung getötet worden. Der Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite ist nach Angaben aus dem Gazastreifen auf mehr als 23.000 gestiegen.

WHO: Notlage zwingt im Gazastreifen zu unnötigen Amputationen

Die Weltgesundheitsorganisation berichtet von zahlreiche Amputationen im Gazastreifen, obwohl die Gliedmaßen eigentlich gerettet werden könnten. Grund dafür ist sei die katastrophale Lage und schlechte Versorgung. Die WHO spricht von frisch Amputierten, die in ihren Betten um etwas Essen oder Wasser betteln.

Er habe noch nie so viele Amputierte gesehen, auch viele Kinder, sagte der Koordinator der WHO-Notärzteteam, Sean Casey, am Dienstag aus Rafah im Süden des Gazastreifens in einer Videoschalte mit Pressevertretern in Genf. 

Oftmals kämen die Verletzten zu spät an, weil sie die Krankenhäuser wegen andauernder Kämpfe nicht früher erreichen könnten, sagte Casey. Dort fehlten Spezialisten, etwa Gefäßchirurgen. Wegen der großen Not seien Krankenhäuser zudem überfüllt und Operationssäle für lebensrettende Operationen belegt.

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