Diesmal sechs Tage: GDL verkündet neuen Bahnstreik

Frankfiurt Hauptbahnhof am 10.1.24
Frankfiurt Hauptbahnhof am 10.1.24 Copyright Michael Probst/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Greta RuffinoAP
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Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft einen neuen Arbeitskampf angekündigt. Im Güterverkehr sollen die Arbeitsniederlegungen bereits an diesem Dienstagabend beginnen.

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Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu einem neuen Arbeitskampf aufgerufen. Diesmal soll er sich über sechs Tage erstrecken. Nach GDL-Angaben beginnt der Ausstand im Güterverkehr bereits Dienstagabend um 18 Uhr. Der Personenverkehr wird ab 2 Uhr am frühen Mittwochmorgen bestreikt. Damit stehen den Fahrgästen wieder zahlreiche Ausfälle und Behinderungen vor allem im Berufsverkehr bevor. Enden soll der Ausstand am 29. Januar um 18 Uhr.

Die Fronten zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft sind trotz eines neuen Angebots des Konzerns verhärtet. Die GDL schrieb in einer Mitteilung, die Bahn zeige keinerlei Einigungswillen.

Deshalb kommt es nun im laufenden Tarifkonflikt in diesem Januar bereits zum zweiten Mal zu Arbeitsniederlegungen. Der vergangene Streik dauerte drei Tage. Strittig ist vor allem die GDL-Forderung  nach einer Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit von aktuell 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. 

Die DB bot zuletzt eine Stunde weniger Arbeitszeit für Lokführer und Zugbegleiter ab dem 1. Januar 2026. Alternativ könnten die Beschäftigten eine Lohnerhöhung wählen.

Wenig Verständnis für diese Form der Tarifauseinandersetzung äußerte der deutsche Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Der Tarifkonflikt zwischen Bahn und GDL nehme "zunehmend destruktive Züge" an. Das sagte Wissing im Morgenmagazin von ARD und ZDF: "Ich glaube auch nicht, dass Herr Weselsky sich und seiner Gewerkschaft mit diesem Stil einen Gefallen tut", fügte Wissing mit Bezug auf den GDL-Vorsitzenden hinzu. 

Für den Fahrgastverband "Pro Bahn" ist der sechstägige Streik schlicht eine "Zumutung für Reisende". "Das ist uns ein bisschen sehr viel", sagte der Bundesvorsitzende von Pro Bahn, Detlef Neuß, der Nachrichtenagentur Reuters. Durch die lange Dauer seien jetzt auch Wochenendpendler betroffen. Neuß kritisierte, der Ausstand der GDL betreffe vor allem die Fahrgäste. Diese seien aber gar keine Tarifpartner.

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