Mindestens neun Tote bei Angriff auf UN-Einrichtung in Gaza

Tote nach Beschuss einer Moschee in Rafah, Gaza
Tote nach Beschuss einer Moschee in Rafah, Gaza Copyright Fatima Shbair/AP
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Von Greta Ruffino mit AP
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Mindestens neun Menschen sind bei einem Angriff auf ein UN-Ausbildungszentrum getötet worde, in dem Vertriebene Schutz gesucht hatten. Die Zahl der Todesopfer in Gaza steigt auf 25.700.

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Bei einem Angriff auf eine Moschee in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens wurden am Mittwoch mindestens fünf Menschen getötet. Die Toten und Verletzten wurden in das nahe gelegene Abu Youssef al-Najjar-Krankenhaus gebracht.

Ein Augenzeuge berichtete der Nachrichtenagentur AP: "Wir saßen zu Hause, als sie ohne Vorwarnung die Moschee direkt neben dem Haus angegriffen haben"

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei den israelischen Angriffen auf Gaza seit dem 7. Oktober mindestens 25.700 Menschen getötet und 63.740 verletzt.

Vertrieben waren in UN-Ausbildungszentrum untergebracht

Aus der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen wurde ein Angriff auf ein UN-Ausbildungszentrum gemeldet, in dem Vertriebene untergebracht waren.

Dabei wurden mindestens neun Menschen getötet und 75 verletzt. Noch Stunden später waren UN-Vertreter nicht in der Lage, den Ort des Vorfalls zu erreichen.

Das Trainingszentrum im Gazastreifen in der Stadt Chan Junis sei bei Kämpfen von zwei Panzergeschossen getroffen worden, teilte der Gaza-Direktor des Hilfswerks, Thomas White, mit. Demnach hatten in der Einrichtung rund 800 Vertriebene Schutz gesucht. Danach standen die Gebäude in Flammen, erklärte White.

Israel dementiert Angriff auf UN-Lager

Augenzeugen berichteten, der Brand sei durch israelischen Beschuss verursacht worden. Das israelische Militär hat die Verantwortung für einen Angriff auf ein UN-Lager mit palästinensischen Flüchtlingen im Süden des Gazastreifens zurückgewiesen, sie überprüfe derweil die Militäreinsätze, die es zu diesem Zeitpunkt gegeben habe. Man untersuche, ob es sich um einen Beschuss der Hamas handeln könnte. Einen Luftangriff oder Artilleriebeschuss habe sie bereits "ausgeschlossen".

Derweil wuchs die Kritik an dem Beschuss auf die UN-Unterkunft für Geflüchtete, auch die USA zeigt sich besorgt über den tödlichen Angriff:

"Wir bedauern den heutigen Angriff auf das UN-Trainingszentrum Chan Junis", so der stellvertretender Sprecher des US-Außenministeriums Vedant Patel. "Zivilisten müssen geschützt werden, und der besonders schützenswerte Charakter von UN-Einrichtungen muss respektiert werden.“

Demos in Israel für Freilassung der Geiseln

Tausende Frauen forderten unterdessen bei Demonstrationen in Israel eine rasche Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln. Die Veranstalterinnen hatten einen landesweiten "Tag des Zorns" ausgerufen. Die Demonstrantinnen blockierten in Tel Aviv, Haifa, Jerusalem und anderen Städten Straßen und Kreuzungen.

Zuvor hatte Vermittler Katar berichtet, dass die Hamas ein Angebot Israels für einen neuen Geiseldeal abgelehnt hat.

Die israelische Offensive konzentriert sich nach dem Norden des Landes nun auf den Süden. Die Hamas-Hochburg Chan Yunis steht dabei bei den massivsten Angriffen seit einem Monat im Zentrum.Die Hamas hatte am 7. Oktober Grenzorte in Israel überfallen und mehr als 1200 Menschen getötet. Zudem wurden über 200 Menschen als Geiseln verschleppt. Israel hat darauf mit Militärschlägen im Gazastreifen reagiert.

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