Mehrere tausend Landwirte haben in Warschau ihrem Unmut Luft gemacht. Ihr Protest richtet sich gegen die EU-Agrarpolitik und negative Auswirkungen durch Importe aus der Ukraine.
In Polens Hauptstadt Warschau haben mehrere tausend Landwirte gegen die EU-Agrarpolitik und die Einfuhr günstiger Agrarprodukte aus der Ukraine demonstriert. Mit Sirenen, Tröten und Böllern sorgten sie auf dem Protestmarsch für Aufmerksamkeit. Er führte vom Kulturpalast zum Parlamentsgebäude. Traktoren und andere landwirtschaftlichen Fahrzeuge waren bei der Demonstration verboten.
Die Landwirte fordern auch, dass sich die polnische Regierung aus dem Green Deal der EU zurückzieht. Er soll die Erderhitzung etwa durch die Reduzierung des Pestizid-Einsatzes bekämpfen. Auf Plakaten war dementsprechend unter anderem zu lesen: "Wir Bauern und freie Polen sagen Stopp zum grünen Irrsinn" und "Unser Staat – unsere Lebensmittel".
Tusk will sowohl Bauern als auch Ukraine helfen
Ministerpräsident Donald Tusk, der sich für ein Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Petr Fiala in Prag aufhielt, sagte, man werde mit Brüssel zusammenarbeiten, um Lösungen für die Forderungen der Landwirte zu finden. Polen und Tschechien seien entschlossen, der Ukraine und gleichzeitig ihren Landwirten zu helfen, die unter "negativen Auswirkungen" durch ukrainische Produkte litten.
Die Proteste der Bauern dauern – wie auch in anderen europäischen Ländern – seit Wochen an. Erst am Sonntag hatten Landwirte 24 Stunden lang die Autobahn nach Deutschland an der Grenze bei Frankfurt (Oder) blockiert.