Das klare Endergebnis mit Wladimir Putin als Gewinner ist nicht überraschend. Denn der Sieger der russischen Präsidentschaftswahlen stand im Grunde schon vorher fest. Die Abstimmung gilt offiziell als weder frei noch frei und wurde daher auch als undemokratisch eingestuft. Dies hat viele Gründe.
Wladimir Putin ist zum Sieger der von den Manipulationsvorwürfen überschatteten Präsidentschaftswahlen in Russland erklärt worden. Wie die zentrale Wahlkommission mitteilte, erhielt der Kreml-Chef 87,28 Prozent der Stimmen. Wahlleiterin Ella Pamfilowa sagte bei der Vorstellung der vorläufigen Resultate, dass das ein "Rekordergebnis" sei. Fast 76 Millionen Russen und Russinnen sollen für Putin gestimmt haben. Damit geht Putin, der seit fast 25 Jahren an der Macht ist, für die Dauer von sechs Jahren in seine fünfte Amtszeit.
Massiver Druck auf Angestellte
Das offizielle Wahlergebnis soll am Donnerstag präsentiert werden. Die Wahlbeteiligung soll mit 77,44 Prozent einen Höchststand erreicht haben. Laut Pamfilowa sei dieser Umstand eine Antwort der russischen Bürger auf den angeblichen Druck, der von außen auf das Land ausgeübt worden sei. Den Angaben unabhängiger Beobachter zufolge gab es jedoch insbesondere durch staatliche Unternehmen und Institutionen massiven Druck auf Angestellte, zur Wahl zu gehen.
Es gab auch dokumentierte Berichte, nach denen Angestellte aufgefordert wurden, ihre ausgefüllten Wahlzettel abzufotografieren. Ebenfalls dokumentiert wurde, wie massenhaft vorab ausgefüllte Stimmzettel in Wahlurnen gestopft wurden. Zudem sei vor allem das Online-Verfahren leicht manipulierbar gewesen, so Kritiker.
Viele Gegenkanditaten durften nicht teilnehmen
Aufgrund der Tatsache, dass bei der Wahl, die Moskau zur Wahl aufrief, keine echten Oppositionskandidaten zugelassen worden waren, ließ Beobachter die Abstimmung, zu der 114 Millionen Menschen aufgerufen worden waren, als undemokratisch einstufen. Die drei Mitbewerber, die antraten galten von vornherein als chancenlos.
Zudem waren mehr als 4,5 Millionen wahlberechtigt, die in den vier von Moskau völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja leben. Dort sind Wahlen illegal und werden international nicht anerkannt.