Israels Armee: Ranghoher Hamas-Funktionär im Gazastreifen getötet

Krieg im Gazastreifen
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Von Euronews
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Israel hat nach eigenen Angaben den Hamas-Funktionär Marwan Issa bei einem Luftangriff getötet. Derweil gehen die Streitigkeiten zwischen Israel und den USA weiter.

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Der ranghohe Hamas-Führer im Gazastreifen, Marwan Issa, ist bei einem israelischen Luftangriff getötet worden - bereits vor zwei Wochen. Das hat nun das israelische Militär bestätigt. Dessen Sprecher Daniel Hagari sprach diesbezüglich von einem "komplexen und präzisen Angriff" der Luftwaffe.

Marwan Issa sei demnach in einer Operation vor zwei Wochen getötet worden, "zusammen mit Razi Abu Tama'a, ein ehemaliger Kommandeur des Zentralen Ausbildungslagers der Hamas und zuletzt für die Kämpfe und die Tunnel der Hamas verantwortlich".

Schuldzuweisungen zwischen USA und Israel

Derweil scheinen die Verhandlungen über eine Waffenruhe zu stocken. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte nach Angaben seines Büros, dass die Hamas nicht an einer Fortsetzung der Verhandlungen über einen Deal interessiert sei. Dies sei "ein trauriger Beweis für den Schaden, den die Entscheidung des Weltsicherheitsrats angerichtet hat."

Washington betonte, es sei "in fast jeder Hinsicht ungenau und unfair gegenüber den Geiseln und ihren Familien", zu erklären, dass die Hamas den jüngsten Vorschlag in den Geisel-Verhandlungen wegen der UN-Resolution zurückgewiesen habe, so der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.

Am Vortag hatte der Weltsicherheitsrat mit einer völkerrechtlich bindenden Resolution erstmals seit Kriegsbeginn eine "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen gefordert. Die USA verzichteten auf ihr Vetorecht.

Der oberste Hamas-Führer Ismail Haniyeh erklärte bei einem Besuch im Iran, dass Israel sämtliche strategischen und militärischen Ziele verfehlt habe. Zugleich hätte das Land den diplomatischen Schutz durch die USA verloren.

Mehr als ein Dutzend Tote in Rafah

Unterdessen wurden bei einem israelischen Luftangriff in Rafah mindestens 16 Menschen getötet. Laut Medienberichten war in der Nacht zum Montag ein Wohnhaus im südlichen Gazastreifen getroffen worden.

Mahmoud, der in dem Haus als Vertriebener wohnte, sagte, dass er nach Mitternacht schlafen gegangen sei, kurz darauf habe eine Rakete das gesamte Haus, in dem sich etwa 40 Menschen aufgehalten hätten, zerstört. Er fügt hinzu, er sei froh über die Tatsache, dass über einen Waffenstillstand verhandelt werde.

Hamas: Tote nach Abwurf durch Hilfsgüter

Während Israel seine Militäroffensive fortsetzt, werden weiterhin Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht. Besonders im nördlichen Gazastreifen ist die Not der Zivilbevölkerung besonders groß. Die Güter werden auf dem Landweg transportiert oder aus der Luft abgeworfen. 

Nach Angaben der Hamas seien vor der Küste des Gazastreifens zwölf Palästinenser im Meer ertrunken sein, nachdem Hilfsgüter aus Flugzeugen abgeworfen worden sein. Die Menschen hätten versucht, an Pakete heranzukommen, die vor einem Strand im nördlichen Teil des Küstengebiets ins Meer gefallen waren, teilte das Medienbüro der von der Hamas kontrollierten Regierung am Dienstag mit.

Augenzeugen berichteten, einige der Ertrunkenen hätten nicht schwimmen können,. Andere hätten sich in den Seilen verheddert, mit denen die Pakete zusammengebunden waren. Der Vorfall ließ sich nicht unabhängig überprüfen.

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