Israel hat den Abzug seiner Truppen aus dem nördlichen Gazastreifen angekündigt, betont aber, dass der Krieg in Gaza damit nicht vorbei sei.
Israel hat seine Bodentruppen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens abgezogen, teilte die israelische Armeeführung mit. Das bedeute aber nicht das Ende des Krieges in Gaza. Stattdessen würden sich die Truppen für die nächsten Einsätze vorbereiten. An der Offensive in Rafah hält Israel weiterhin fest.
Hamas sei fast zerstört
Laut Israels Verteidigungsminister Joaw Galant steht Israel kurz davor, den Krieg gegen die Terrororganisation Hamas in Gaza zu gewinnen. „Die Hamas fungiert im gesamten Gazastreifen nicht mehr als militärische Organisation“, sagte er in einer Videobotschaft. Die Truppen, die Chan Junis verlassen, würden sich nun auf weitere Einsätze vorbereiten.
Zu seinen größten Erfolgen zählt die israelische Armee die Militäroperation auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses. Der Einsatz dauerte zwei Wochen und dabei wurde das größte Krankenhaus im Gazastreifen zerstört. Dabei seien etliche Terroristen getötet worden.
Iran droht Israel mit Angriff auf Botschaften
Unterdessen hat Iran Israel mit Angriffen auf israelische Botschaften gedroht. Der Grund dafür sind Luftangriffe auf ein Konsulatsgebäude des Irans in Syriens Hauptstadt Damaskus. Am Montag waren dabei mindestens 13 Menschen getötet worden. Unter ihnen waren zwei Generäle und fünf Offiziere der iranischen Revolutionsgarden. Die Machthaber im Iran machten Israel für den Angriff verantwortlich und wollen sich nun dafür vergelten. Israel warnt Iran jedoch davor, seine Drohung in die Tat umzusetzen.
Friedensgespräche fortgesetzt
In Kairo werden die Friedensgespräche zwischen Israel und die Hamas fortgesetzt. In der Vermittlerrolle sind weiterhin die USA, Katar und Ägypten. Das israelische Kriegskabinett verlängerte das Mandat des israelischen Verhandlungsteams, obwohl die Verhandlungen bereits seit Wochen in einer Sackgasse stecken. Laut Medienberichten drängen die USA Israel zu weiteren Zugeständnissen, um einen Durchbruch in den Verhandlungen zu bewirken.
Inzwischen hat Israel die Aufstockung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen angekündigt. Laut israelischen Medien wurden am Sonntag insesamt 322 Lastkraftwagen mit humanitären Hilfsgütern in den Gazastreifen eingefahren. Das ist eine Rekordzahl seit Kriegsbeginn.