Nach der Tötung des Hamas-Chef Ismail Hanija droht im Nahen Osten ein größerer Krieg auszubrechen.
In der Nacht zum Mittwoch wurde der Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet. Der Iran hat Israel für die Tötung von Hanija verantwortlich gemacht und geschworen, darauf mit "Macht und Entschlossenheit" zu reagieren. Nun könnte ein Vergeltungsangriff folgen, der einen größeren Krieg in der Region auslösen könnte.
"Die Islamische Republik Iran nutzt ihr ureigenes Recht auf der Grundlage internationaler Regeln und Vorschriften, und wird definitiv ernsthafte, abschreckende Maßnahmen ergreifen, um ihre Sicherheit zu garantieren und den Aggressor mit Macht, Entschlossenheit und Härte zu bestrafen", sagte Nasser Kanaani, Sprecher des iranischen Außenministeriums nach der Tötung von Hanija.
Unterdessen hat sich ein Hamas-Vertreter im Iran zum Tod von Hanija geäußert. Er behauptet, Hanija sei bei einem Luftangriff getötet worden. Eine Rakete oder ein Flugkörper habe das Gebäude getroffen, in dem er sich aufhielt.
Die iranische Revolutionsgarde hat die Vereinigten Staaten beschuldigt, den Angriff gemeinsam mit Israel durchgeführt zu haben. Deshalb stellt sich auch die USA auf Vergeltungsschläge des Iran und seiner Verbündeten ein.
Inzwischen hat der US-Präsident Joe Biden mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert und ihm den Beistand der USA "gegen alle Bedrohungen aus dem Iran" zugesichert. Damit sind unter anderem auch die Terrormiliz Hisbollah im Libanon und die Huthi im Jemen gemeint. Dem Weißen Haus zufolge betonte Biden dabei die Wichtigkeit einer Deeskalation im Nahen Osten.
Die libanesische Miliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben den Norden Israels mit Drohnen angegriffen. Der israelischen Armee zufolge wurden dabei zwei Soldaten verwundet. Höchstwahrscheinlich war dieser Angriff jedoch nicht Teil des iranischen Vergeltungsangriffes.
Unterdessen wurden die Geheimdienste in Griechenland vor möglichen Terrorangriffen gewarnt. Einige vom Iran unterstützte Terroristen könnten versuchen, israelische Ziele dort anzugreifen.