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Nach Zweifeln an Geschlecht: Algerische Boxerin bricht ihr Schweigen

Die algerische Boxerin Imane Khelif hat sich zu Anschuldigungen bezüglich ihres Geschlechts geäußert.
Die algerische Boxerin Imane Khelif hat sich zu Anschuldigungen bezüglich ihres Geschlechts geäußert. Copyright  John Locher/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Diana Resnik mit AP
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Die algerische Boxerin Imane Khelif hat sich zu Anschuldigungen bezüglich ihres Geschlechts geäußert.

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Die algerische Boxerin Imane Khelif hat sich zu Anschuldigungen bezüglich ihres Geschlechts geäußert, nachdem sie nach ihrem ersten Kampf bei den Olympischen Spielen in Paris gegen die italienische Boxerin Angela Carini international angefeindet wurde.

"Ich sende eine Botschaft an alle Menschen auf der Welt, die olympischen Prinzipien gemäß der olympischen Charta zu wahren und von Mobbing gegen alle Athleten abzusehen. Denn das hat Auswirkungen, massive Auswirkungen. Es kann Menschen zerstören, es kann die Gedanken, den Geist und den Verstand der Menschen töten. Und es spaltet die Menschen auf der ganzen Welt," so Khelif.

Algeriens Imane Khelif, links, kämpft gegen die Italienerin Angela Carini  am  Samstag, 3. Aug. 2024, in Paris.
Algeriens Imane Khelif, links, kämpft gegen die Italienerin Angela Carini am Samstag, 3. Aug. 2024, in Paris. John Locher/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Khelif soll Eignungstests für den Frauenwettbewerb verweigert haben

Der Internationale Boxverband beschuldigte Khelif, dass sie bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr Eignungstests für den Frauenwettbewerb verweigert habe. Auf die Frage, ob sie sich noch anderen Tests als Dopingkontrollen unterzogen habe, antwortete Khelif, sie wolle nicht darüber sprechen. Zu dem Kampf mit Carini sagte sie:

"Die Trainer kennen mich seit meiner Jugend in der Nationalmannschaft und ich habe mit ihnen trainiert. Die italienische Boxerin selbst kannte mich, und sie kannte mich gut. Ich habe mit ihr im Ring in Assisi trainiert. Sie haben die Medienkampagne gegen mich ausgenutzt, um mich zu beeinflussen".

Khelif dankte dem Internationalen Olympischen Komitee für seine Unterstützung.

"Ich weiß, dass das Olympische Komitee mir Recht gegeben hat, und ich bin froh über dieses Rechtsmittel, weil es die Wahrheit zeigt", sagte sie.

Das Olympische Komitee unterstützt Khelif

Bei ihren Kämpfen wird sie massiv unterstützt: Sie wird bejubelt, wenn sie die Arena betritt, und die Zuschauer schwänken algerische Fahnen und skandieren ihren Vornamen. Sie wird am Dienstag im Halbfinale der Frauen im Gewicht von 66 Kilogramm in Roland Garros erneut kämpfen.

Die algerische Kämpferin Imane Khelif schlägt die Ungarin Anna Hamori im Viertelfinale der Olympischen Sommerspiele 2024, Samstag, 3. August 2024, in Paris.
Die algerische Kämpferin Imane Khelif schlägt die Ungarin Anna Hamori im Viertelfinale der Olympischen Sommerspiele 2024, Samstag, 3. August 2024, in Paris. John Locher/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Die Boxerin hat deutlich gemacht, dass sie sich nicht davon abhalten lassen wird, zu versuchen, die erste olympische Goldmedaille für Algerien im Frauenboxen zu gewinnen.

"Die Meinung anderer ist mir egal", sagte Khelif einen Tag nach ihrem Sieg über Anna Luca Hamori aus Ungarn. "Ich bin hierher gekommen, um eine Medaille zu gewinnen, und um um eine Medaille zu kämpfen."

Die Diskussionen in den Sozialen verfolge sie nicht, so Khelif.

"Ehrlich gesagt, verfolge ich die sozialen Medien nicht", sagte sie. "Es gibt ein Team für psychische Gesundheit, das uns nicht erlaubt, soziale Medien zu nutzen, besonders nicht bei den Olympischen Spielen, weder für mich noch für andere Sportler. Ich bin hier, um zu konkurrieren und ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Offenbar undurchsichtige Teststandarts der IBA

Khelif begann ihre Olympiateilnahme am vergangenen Donnerstag mit einem Sieg über die Italienerin Angela Carini, die den Kampf nach nur 46 Sekunden abbrach. Carini sagte später, sie bedauere ihre Entscheidung und wolle sich bei Khelif entschuldigen.

Das IOC hat wiederholt erklärt, dass sie für die Teilnahme an den Olympischen Spielen qualifiziert sei. Es hat die undurchsichtigen Teststandards der IBA angeprangert.

Sie hatte mehrere Jahre lang ohne Probleme an IBA-Wettbewerben teilgenommen, bis sie bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr abrupt suspendiert wurde. Der von Russland dominierte Verband, der seit Jahren mit dem IOC im Streit liegt, hat sich geweigert, Informationen über die Tests zu geben.

Khelif stammt aus dem ländlichen Nordwesten Algeriens und wuchs als Fußballerin auf, bis sie sich für das Boxen begeisterte. Sie überwand die anfänglichen Einwände ihres Vaters und fuhr mit dem Bus 10 Kilometer weit, um in einer Nachbarstadt für Kämpfe zu trainieren.

Sie erreichte in ihren späten Teenagerjahren das Spitzenniveau des Sports. Khelif ist seit sechs Jahren eine solide internationale Kämpferin, die bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen die spätere Goldmedaillengewinnerin Kellie Harrington aus Irland verlor.

Khelifs nächster Kampf in Paris ist gegen Janjaem Suwannapheng aus Thailand. Wenn Khelif erneut gewinnt, wird sie am Freitag um eine Goldmedaille kämpfen.

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