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Obdachlosenzählung in Budapest im Rahmen eines EU-Projekts

Obdachlose auf einer Bank in Pest, Budapest
Obdachlose auf einer Bank in Pest, Budapest Copyright  Euronews/RF
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Von Gabor Kiss
Zuerst veröffentlicht am
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Eine neue Erhebung in Budapest soll verlässliche Daten zur Obdachlosigkeit liefern. Ziel ist es, effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit zu entwickeln.

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In Budapest wurde eine umfassende Erhebung zur Lage der Obdachlosen gestartet. Schätzungen zufolge übernachten zwischen 1.000 und 1.500 Menschen auf den Straßen der Hauptstadt, während rund 5.000 in Notunterkünften untergebracht sind.

Viele Obdachlose nutzen die Unterkünfte nur für eine Nacht. In einem Park in Pest traf Euronews Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen auf der Straße leben.

„Ich war Koch, aber während des Bürgerkriegs habe ich meinen Job verloren, dann meine Wohnung und schließlich meine Freundin. Seitdem habe ich keine Lösung gefunden und versuche, mit Gelegenheitsjobs über die Runden zu kommen“, erzählte einer von ihnen.

Das Obdachlosenheim der Shelter Foundation in Budapest besteht seit 1990, es ist eines der ältesten des Landes.

Der Leiter der Einrichtung, Zsolt Tibor Bazsa, erklärte gegenüber Euronews, dass die Bewohner 70 Prozent ihrer Rente als Beitrag leisten. Den Rest decken staatliche Zuschüsse ab.

Die Shelter Foundation führt derzeit eine Befragung unter den Bewohnern von Obdachlosenheimen, Übergangsunterkünften für Familien, Tageszentren sowie unter denjenigen durch, die auf der Straße übernachten.

Péter Győri, Vorsitzender des der Stiftung, erklärte, man wolle herausfinden, wie viele Menschen in den inneren Bezirken Budapests tatsächlich auf der Straße schlafen. Im kommenden Jahr werde man auch die äußeren Bezirke einbeziehen, um dort genaue Zahlen zu ermitteln.

„In diesem Jahr beteiligen sich 15 Städte aus 10 EU-Ländern an dieser internationalen Untersuchung. Ziel ist es, der Europäischen Union, den Mitgliedstaaten und den Kommunen effektivere Maßnahmen zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit zu ermöglichen. Diese Erhebung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass politische Entscheidungen auf verlässlichen Daten basieren und die Auswirkungen von Maßnahmen nachvollzogen werden können“, betonte er.

Neben demografischen und gesundheitlichen Aspekten wird in der Studie auch untersucht, welche Chancen die Betroffenen selbst sehen, ihre Lage zu verbessern, und wie sie sowie ihre Sozialarbeiter daran arbeiten können.

Zusätzlich zur Befragung werden – wie schon bei den früheren Erhebungen in den Jahren 2005 und 2008 – Freiwillige auch Menschen erfassen, die auf öffentlichen Plätzen übernachten.

Die Untersuchung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der Firma Városkutatás Kft, dem Budapester methodologischen Sozialzentrum, der Stadtverwaltung von Budapest sowie verschiedenen Obdachlosenorganisationen und wird von der Europäischen Union finanziert.

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