Israelische Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele in Beirut fordern mindestens vier Menschenleben, darunter ein Kind. US-Außenminister Blinken ist in Tel Aviv, während die Bemühungen um einen Waffenstillstand stagnieren.
In den vergangenen Tagen haben israelische Angriffe mehrere Filialen und Büros einer der Hisbollah nahen Bank getroffen. Bei einem israelischen Angriff in der Nähe eines Beiruter Krankenhauses sind laut dem libanesischen Gesundheitsministerium mindestens vier Menschen, darunter ein Kind, getötet und 32 verletzt worden. Medienberichten zufolge traf der Angriff offenbar den Parkplatz des Rafik-Hariri-Universitätskrankenhauses.
Vor dem Angriff hat ein israelischer Sprecher die Anwohner gewarnt, sich von mehreren Orten im Süden Beiruts zu entfernen. Er erwähnte jedoch nicht die Gegend um das Rafik-Hariri-Krankenhaus.
Die jüngsten israelischen Angriffe gehörten zu den schwersten Bombardierungen seit Beginn der israelischen Offensive im Libanon.
In einem Beitrag der israelischen Streitkräfte auf X heißt es, dass in der Nacht Waffenlager der Hisbollah, Kommandozentralen und weitere terroristische Ziele in Beirut angegriffen wurden. Einige davon sollen unterirdisch gewesen sein. Zu ihnen sollen Luft- und Seeausrüstung gehört haben, die von der Hisbollah zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Israel verwendet wird.
"Vor den Angriffen wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Risiko von Schäden für die Zivilbevölkerung zu mindern, unter anderem durch präzise und frühzeitige Warnungen an die Zivilbevölkerung in dem Gebiet."
Israelische Armee: Womöglich Hisbollah-Geldbunker unter Krankenhaus gefunden
Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, der israelische Geheimdienst habe einen Bunker des ehemaligen Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah unter einem Krankenhaus im Süden Beiruts entdeckt.
Der Bunker, der sich unter dem al-Sahel-Krankenhaus im Beiruter Vorort Dahiyeh befinden soll, beherberge Hagari zufolge Millionen Dollar in Form von Gold und Bargeld.
Israel beschuldigte zudem den Iran, Geld per Flugzeug an die iranische Botschaft in Beirut zu schicken, bevor es an die Hisbollah weitergeleitet wird.
Hagari sagte: "Das finanzielle Netzwerk der Hisbollah basiert auf zwei Haupteinnahmequellen. Geld vom iranischen Regime und Geld von der libanesischen Bevölkerung. Die iranischen Quds-Kräfte überweisen der Hisbollah Geld aus dem in Syrien verkauften iranischen Öl. Der Iran schickt auch Koffer mit Bargeld und Gold per Flugzeug an die iranische Botschaft in Beirut, und dann geht es direkt an die Hisbollah."
US-Außenminister Blinken in Tel Aviv
Jüngsten Medienberichten zufolge ist der US-amerikanische Außenminister Antony Blinken in Tel Aviv angekommen. Es ist sein elfter Besuch in der Region seit dem 7. Oktober 2023 mit der Hoffnung auf ein diplomatisches Ende des Krieges in Nahost.
Am Montag sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates in Washington, John Kirby, die Biden-Regierung sei nicht optimistisch, dass die Waffenstillstandsgespräche über den Gazastreifen oder den Libanon bald wieder aufgenommen werden könnten.
Vor kurzem wurden US-amerikanische Geheimdienstinformationen geleaked. Die geheimen Dokumente, die US-Einschätzungen zu Israels Militärplänen gegen den Iran enthielten, wurden entweder durch einen Hack oder Leck veröffentlicht. Kirby zufolge wird dies nun untersucht.