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Fast zwei Monate nach dem Einsturz in Novi Sad: Serbische Studierende protestieren weiter

Studenten in Belgrad tragen ein Transparent mit der Aufschrift: "Belgrad ist wieder die Welt" während einer Demonstration nach dem Einsturz einer Betonmarkise, bei dem 15 Menschen in Novi Sad getötet wurden, 25. Dezember 2024
Studenten in Belgrad tragen ein Transparent mit der Aufschrift: "Belgrad ist wieder die Welt" während einer Demonstration nach dem Einsturz einer Betonmarkise, bei dem 15 Menschen in Novi Sad getötet wurden, 25. Dezember 2024 Copyright  AP Photo/Darko Vojinovic
Copyright AP Photo/Darko Vojinovic
Von Euronews
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Serbische Studenten protestierten vor der Staatsanwaltschaft in Belgrad und forderten Gerechtigkeit für den Einsturz einer Bahnhofsmarkise in Novi Sad, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen. Sie machten Korruption und schlampige Arbeit verantwortlich.

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Serbische Studierende haben weiter protestiert - diesmal vor der Staatsanwaltschaft in Belgrad. Sie forderten Gerechtigkeit bei der Aufklärung des Einsturzes eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen.

Mehr als 1.000 Studenten hinterließen symbolisch Briefe vor der Tür der Staatsanwaltschaft, in denen sie der Oberstaatsanwältin Zagorka Dolovac mitteilten, dass "die Studierenden von Ihnen erwarten, dass Sie für Recht und Gerechtigkeit kämpfen, ohne politischen Missbrauch oder Korruption".

Dolovacs Büro reagierte später mit einer Erklärung, in der eine Studentendelegation zu einem Treffen eingeladen wurde.

Die serbischen Universitäten werden seit Wochen als Teil einer breiteren Bewegung bestreikt. Die Studierenden und weitere fordern Rechenschaft über die Tragödie vom 1. November in Novi Sad als ein massives Betonvordach am Bahnhof auf die Menschen darunter stürzte.

Unzufriedenheit und Skepsis gegenüber der Regierung

Viele in Serbien machen weit verbreitete Korruption und schlampige Arbeit bei der Renovierung des Bahnhofsgebäudes für den Einsturz verantwortlich, eines von mehreren Infrastruktur-Megaprojekten, an denen chinesische Staatsunternehmen beteiligt sind und die nun in Frage gestellt werden.

Die Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der Tragödie von Novi Sad 13 Personen verhaftet, darunter einen Regierungsminister. Dessen Freilassung kurze Zeit später verstärkte die Skepsis der Öffentlichkeit hinsichtlich der Ernsthaftigkeit der Ermittlungen weiter.

Die streikenden Studierende in Serbien haben breite Unterstützung von ihren Professoren, Bauern, Schauspielern und anderen erhalten. Zehntausende schlossen sich am Sonntag einem von Studierenden angeführten Protest in Belgrad an, der auch die allgemeine Unzufriedenheit mit der Herrschaft des populistischen Präsidenten Aleksandar Vučić widerspiegelte.

Die protestierenden Studierenden trugen am Mittwoch Transparente mit roten Handabdrücken - ein Protestsymbol, das den Behörden sagen soll, dass sie "Blut an ihren Händen" haben.

In einem offensichtlichen Versuch, die Studentenstreiks zu entschärfen, hat Vučić für "günstige" Kredite für junge Leute zum Kauf von Wohnungen geworben.

Der serbische Staatschef sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die demokratischen Freiheiten zu beschneiden. Offiziell strebt er die EU-Mitgliedschaft für Serbien an, unterhält aber gleichzeitig enge Beziehungen zu Russland und China.

Weitere Quellen • AP

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