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Mega-USA-Pläne: Trump will Kanada und Grönland

Trump beim AmericaFest am 22. Dezember 2024 in Phoenix
Trump beim AmericaFest am 22. Dezember 2024 in Phoenix Copyright  AP Photo
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Von Tamsin Paternoster & Margitta Kirstaedter
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Nach dem Rücktritt des kanadischen Premierministers Trudeau hat der designierte US-Präsident ein weiteres Mal darüber philosophiert, dass das Nachbarland im Norden der "51. Staat" der USA werden solle. Zudem schielt Trump nach Grönland.

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Kurz nach der Rücktrittsankündigung von Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat der designierte US-Präsident Donald Trump seine Erwägungen wiederholt, dass die USA Kanada übernehmen sollten.

Trudeau war am Montag unter Berufung auf interne Streitigkeiten und nach anhaltender Kritik an seiner Amtsführung als Parteichef der Liberalen zurückgetreten und führt die Geschäfte als Regierungschef so lange weiter, bis die Partei einen Nachfolger gefunden hat. Er beendet damit eine fast zehn Jahre währende Amtszeit.

Als Reaktion darauf schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social, dass es keine Zölle geben würde, wenn Kanada mit den USA fusioniert: "Es gäbe keine Zölle, die Steuern würden stark sinken und sie wären VOLLSTÄNDIG SICHER vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben."

Trump leitete seinen Tweet ein mit dem Hinweis: "Die Vereinigten Staaten können nicht länger die massiven Handelsdefizite und Subventionen hinnehmen, die Kanada braucht, um sich über Wasser zu halten. Justin Trudeau wusste das und ist zurückgetreten."

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump über einen Beitritt Kanadas zu den USA nachdenkt. Im Dezember behauptete er, dass "viele" Kanadier einen Zusammenschluss der beiden Länder wünschten, doch einer Umfrage zufolge liegt die Zahl bei 13 %.

Kritiker hielten den Zeitpunkt von Trudeaus Rücktritt für schlecht durchdacht, da er wenige Wochen vor Trumps Amtseinführung als Präsident der USA erfolgt. Trump hat angedroht, an seinem ersten Tag im Amt umfassende Zölle von 25 % auf kanadische Waren zu erheben.

"Der Rücktritt bedeutet, dass Trudeau nur noch sehr wenig tun kann, um Trumps Zolldrohung abzuwenden", sagte der ehemalige kanadische Botschafter in den USA David MacNaughton am Montag gegenüber CBC News. Trudeau hätte den Schritt schon vor Monaten machen sollen, damit Kanada sich auf Trumps Zolldrohungen vorbereiten kann, vor deren wirtschaftlichen Auswirkungen Ökonomen gewarnt haben.

"Macht Grönland wieder groß"

In einem Posting am Montagabend wiederholte Trump außerdem seine Erwägungen, dass die USA Grönland übernehmen sollten.

"Ich habe gehört, dass die Menschen in Grönland 'MAGA' sind. Mein Sohn Don Jr. und verschiedene Vertreter werden dorthin reisen, um einige der großartigsten Gegenden und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Grönland ist ein unglaublicher Ort, und die Menschen werden enorm davon profitieren, wenn es Teil unserer Nation wird", postete Trump, während sein Sohn Donald Trump Jr. sich auf den Weg nach Grönland machte.

Der dänische Rundfunksender DR zitierte den Leiter des Außenministeriums, Mininnguaq Kleist, dass der Besuch von Trump Jr. ein persönlicher Besuch sei und es keine Anfragen für ein Treffen mit der grönländischen Regierung gebe.

Die Insel im Nordatlantik war eine dänische Kolonie, bis sie 1979 ein selbstverwaltetes Gebiet Dänemarks wurde. Im Januar wiederholte der grönländische Regierungschef Mute Egede die Forderung nach einem Unabhängigkeitsreferendum auf der Insel.

Egede hat sich zunächst nicht zu Trumps jüngsten Behauptungen. Im Dezember hatte er aber erklärt, Grönland stehe "nicht zum Verkauf und wird auch nie zum Verkauf stehen".

Trump hat schon früher Ansprüche auf Grönland aufgestellt. Als er bekanntgab, wen er als US-Botschafter in Dänemark einsetzen wolle, schrieb er: "Für die Zwecke der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der ganzen Welt sind die Vereinigten Staaten von Amerika der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit ist."

In seiner ersten Amtszeit sagte er eine für August 2019 geplante Reise nach Dänemark ab, nachdem die dänische Regierung sich geweigert hatte, Grönland an die USA zu verkaufen. Die Insel liegt zwischen dem Atlantik und dem Arktischen Ozean und beherbergt einen großen US-Militärstützpunkt.

Die grönländische Parlamentsabgeordnete Aaja Chemnitz schrieb auf Facebook, dass die Menschen in Grönland die Avancen des designierten Präsidenten von sich weisen sollten. "Lasst nicht zu, dass Trump den Wahlkampf in Grönland kontrolliert und die Bevölkerung als Verlierer in diesem Spiel zurücklässt". Es sei "unglaublich, dass einige so naiv sein können zu glauben, dass wir glücklich werden, wenn wir amerikanische Staatsbürger werden."

Schon im August 2019 hatte sie gegen Trumps Idee, Grönland zu kaufen, gewettert und betont: "Im Gegenteil, eine bessere und gleichberechtigte Partnerschaft mit Dänemark sollte der Weg zu einem stärkeren und letztendlich freieren Grönland sein."

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