Die Präsidentin der Europäischen Investitionsbank, Nadia Calviño, erklärte, die Ukraine habe für derzeit oberste Priorität.
Die Europäische Union hat am Montag neue finanzielle Unterstützung in Höhe von rund einer Milliarde Euro für die Erholung und Entwicklung der Ukraine angekündigt.
Der ukrainische Präsident Wolodymr Selenskyj und die Präsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB), Nadia Calviño, hielten nach ihren Gesprächen am Montag eine gemeinsame Pressekonferenz in Kyjiw ab.
"Unser Engagement für die Ukraine ist unerschütterlich, und die Europäische Investitionsbank ist einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Investitionspartner des Landes", sagte Calviño.
Die während des Besuchs unterzeichneten Vereinbarungen werden Investitionen des öffentlichen und des privaten Sektors in Höhe von rund einer Milliarde Euro mobilisieren, die schwerpunktmäßig in kritische Infrastrukturen, Energiesysteme, Wasserversorgung und Schulbombenschutzräume fließen werden.
500 Millionen Euro für kleinere und mittlere Unternehmen
Darüber hinaus werden fast 500 Millionen Euro über ukrainische Großbanken bereitgestellt, um kleine und mittlere Unternehmen, u. a. in der Nähe der Front zu unterstützen.
Calviño bestätigte, dass die EIB Investitionen in den Bereichen Schulbildung, Gesundheitsversorgung und saubere Wasserversorgung Vorrang einräumt. In welchem Umfang die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden, insbesondere im Wohnungsbau, das wird noch in folgenden Gesprächen bestimmt.
Die EIB-Präsidentin betonte, dass das Ziel der Bank sei, den vertriebenen Ukrainern dabei zu helfen, so schnell wie möglich unter den Bedingungen eines gerechten und dauerhaften Friedens in ein normales Leben zurückzukehren.
Präsident Selenskyj betonte die Bedeutung dieser Projekte, insbesondere im humanitären Bereich, einschließlich Bildung und Wohnungsbau. Er begrüßte auch das Engagement der Bank für die Infrastruktur der Grenzübergänge, von dem bald positive Ergebnisse erwartet werden.
Wichtige Treffen mit Trump-Vertretern
Selenskyj kündigte auch Gespräche mit Politikern aus der Trump-Regierung an, die diese Woche im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz die Ukraine besuchen werden.
Trumps nationaler Sicherheitsberater hatte am Sonntag verkündet, dass hochrangige Regierungsbeamte diese Woche mit europäischen Vertretern zusammenkommen werden, um zu erörtern, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden kann.
Kurz zuvor hatte die New York Post berichtet, dass Trump mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin telefoniert habe, um Schritte für eine Verhandlungslösung zu besprechen.
Im Gespräch mit Reportern an Bord der Air Force One auf seinem Flug zum Super Bowl in New Orleans lehnte Trump es ab, auf sein berichtetes Telefongespräch mit Putin einzugehen.
Auf die Frage, was er über Trumps Gespräch mit Putin wisse, sagte Selenskyj, es sei wichtig, "nicht nach Gerüchten und irgendwelchen Nachrichten zu leben, die in den Medien stehen".