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USA-Russland-Gespräche in Riad: Bürgerreaktionen aus Kyjiw und Moskau

Ein behelfsmäßiges Denkmal für gefallene ukrainische Soldaten im russisch-ukrainischen Krieg auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kyiw.
Ein behelfsmäßiges Denkmal für gefallene ukrainische Soldaten im russisch-ukrainischen Krieg auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kyiw. Copyright  Aurelien Morissard/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Copyright Aurelien Morissard/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Von Euronews
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Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, sein Land werde kein Ergebnis der Gespräche in dieser Woche akzeptieren, wenn Kyjiw nicht daran teilnehme.

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Einwohner Kyjiws haben sich sowohl skeptisch als auch besorgt über das Treffen zwischen US-amerikanischen und russischen Diplomaten in Saudi-Arabien geäußert, bei dem die Ukraine keine Rolle gespielt hat.

Die Gespräche in Riad, die darauf abzielten, die diplomatischen Beziehungen zu stärken und Wege zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu erörtern, markierten einen deutlichen Wandel in der amerikanischen Außenpolitik unter Präsident Donald Trump.

Die ukrainischen Vertreter waren bei den Gesprächen, die zu einem Zeitpunkt stattfanden, an dem die Ukraine in dem seit fast drei Jahren andauernden Krieg weiter an Boden gegenüber den größeren russischen Streitkräften verliert, nicht anwesend.

Die Abwesenheit der Ukraine bei den Gesprächen hat bei vielen Ukrainern Frustration ausgelöst.

"Das ist für die Ukraine inakzeptabel. Ich stehe zu unserem Präsidenten", sagt Hanna Stenenko aus Kyjiw. "Ich glaube, dass Trump auf unserer Seite steht und den Krieg beenden will, aber er muss mit unserem Sieg enden", betonte sie.

"Wir sind kein Verhandlungsobjekt. Wir kämpfen für Gerechtigkeit in der Welt", sagt Kateryna Hawrysch, eine Ukrainerin aus Krywyj Rih.

Wadym, ein von den ukrainischen Streitkräften beurlaubter Soldat, zeigt sich skeptisch, Russland zu vertrauen. Er erzählt von seiner persönlichen Erfahrung als Kriegsgefangener bei den russischen Streitkräften.

"Ich habe mit ihnen gesprochen. Was soll ich sagen? Das wird nicht funktionieren", schließt er.

In Moskau sind dagegen einige Bürger der Ansicht, dass die russischen Interessen oberste Priorität haben sollten.

Auch bei Moskauer Bürgern Hoffnung auf Verhandlungen

"Wir haben zu viel verloren, um solche Kompromisse einzugehen. Natürlich wollen wir Frieden, aber gleichzeitig müssen wir bis zum Ende durchhalten und zuallererst unsere Interessen verteidigen. Und ich hoffe, dass unser Präsident in dieser Situation das Richtige tun wird", so die Moskauerin Swetlana Furtsewa.

Andere russische Bürger drücken lediglich ihre Erschöpfung über den anhaltenden Krieg und ihre Hoffnung auf Verhandlungen aus.

"Ich glaube, dass sie sich einigen werden, denn ich habe den Eindruck, dass die Geduld beider Seiten bereits erschöpft ist, und ich denke, dass die ganze Welt zu begreifen beginnt, wer recht hat und wer nicht", erklärt der in Moskau lebende Roman Kamensky.

Außerhalb der kriegführenden Nationen gibt es jedoch auch Sorgen um die generelle Sicherheit Europas.

Sorge um fortschreitenden "Imperialismus" Russlands

In Polen zum Beispiel, einem NATO-Land, das an die Ukraine grenzt, befürchten viele, dass ein Abkommen zwischen Washington und Moskau die Sicherheit und Demokratie auf dem Kontinent und darüber hinaus gefährden könnte.

"Wir sind alle gefährdet, die ganze Welt ist gefährdet. Ich möchte Polen hier nicht an die erste Stelle setzen, aber aufgrund seiner geografischen Lage ist (Polen) sehr gefährdet. Aber ich möchte betonen, dass die ganze Welt in Gefahr ist, weil alle Rechte, die Menschenrechte, zerstört wurden", sagt Jolanta Galazka-Friedman, eine Lehrerin aus Warschau.

Viele Menschen in der Region sind zutiefst besorgt, dass ein Abkommen, das Russland begünstigt, es Moskau ermöglichen könnte, seine militärische Stärke auszubauen und seine imperialen Ambitionen weiter anzuheizen.

Weit verbreitet ist die Befürchtung, dass ein solches Abkommen Russland in die Lage versetzen könnte, in Zukunft Länder wie Polen oder die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland anzugreifen.

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