Nach der Sichtung des Hilal, der schmalen Neumondsichel, hat für Millionen Muslime das mehrtägige Fest des Fastenbrechens Eid al-Fitr, begonnen. In Syrien feiern die Menschen auch das Ende der über 50 Jahre währenden Herrschaft des Assad-Clans.
Für Millionen Muslime in aller Welt endet am Sonntag der Ramadan.
Das große, mehrtägige Fest des Fastenbrechens, Eid al-Fitr, beginnt mit der ersten Sichtung des Hilal, der winzigen Modsichel am Abend nach Neumond.
Saudi-Arabien und die Golfstaaten haben nach der Sichtung des Hilal den Sonntag als Ende des Ramadan festgelegt.
Für die Syrer ist Eid al-Fitr in diesem Jahr etwas besondres. Zum ersten Mal nach dem Ende der 54 Jahre währenden Herrschaft der Familie Assad feiern sie das auch Zuckerfest genannte Ende des Ramadan.
Die syrische Hauptstadt Damaskus hat etwas von dem Geist zurückgewonnen, der nach Jahren des Krieges fast verloren gegangen war.
Die Märkte, die einst ein Zentrum der Bewegung und des Lebens waren, sind wieder voll mit Passanten, die sich beeilen, ihre Vorräte für das Zuckerfest zu kaufen, trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen, die weiterhin einen schweren Schatten auf das Leben der Syrer werfen.
Ein Einwohner von Damaskus sagte Euronews: "Das größte Fest für uns ist der Sturz des Assad-Regimes. Eid al-Fitr hat dieses Jahr einen besonderen Geschmack."
"Die Märkte sind voller Menschen, und dies Sicherheitsorgane sind überall, um Schutz zu bieten. Das vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Es stimmt, dass die wirtschaftliche Lage in diesen Tagen sehr schwierig ist, aber wir hoffen, dass sich die Situation bald bessern wird.
Der Versuch, das normale Leben wiederherzustellen, ist in jeder Ecke der Stadt zu erkennen. Auf den Märkten wimmelt es jetzt wieder von Passanten und Verkäufern, die laut nach ihren Kunden rufen, als wollten sie die jahrelange Stille und Unterbrechung wieder wettmachen.
Kleine Stände, an denen Kleidung, traditionelle Süßigkeiten und bunte Luftballons verkauft werden, konkurrieren mit den großen Geschäften und verleihen der Szene eine Lebendigkeit, die die Stadt schon lange nicht mehr gesehen hat.
Die Rückkehr der Vertriebenen
Laut UN-Statistiken sind mehr als 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge und Vertriebene in ihr Land zurückgekehrt, nachdem sie jahrelang vor der Unterdrückung durch das vorherige Regime geflohen waren.
Zu den Rückkehrern gehört auch Inas, eine junge Frau, die 2015 nach Schweden ausgewandert ist und nach acht Jahren wieder zurückkehrt, um mit ihrer Familie und ihren Freunden Eid al-Fitr zu feiern. Sie erinnert sich gern an die alten Straßen von Damaskus und die Schulbänke und plant, die Orte zu besuchen, an denen sie sich mit ihren Freunden traf, sowie die syrische Küste, die einen besonderen Platz in ihrem Herzen einnimmt.
Nach ihrer Rückkehr stellte Inas fest, dass das heutige Syrien nicht mehr dasselbe ist wie das, das sie vor Jahren verlassen hat. Zwar sind die Auswirkungen des Krieges in einigen zerstörten Gebäuden und Straßen, die wieder aufgebaut werden müssen, immer noch sichtbar, aber der neue Geist, der das Land durchdringt, ist unbestreitbar. "Damaskus ist jetzt anders. "Es herrscht eine Freiheit, die wir nie zuvor gespürt haben, und die Menschen sprechen zuversichtlich über ihre Zukunft. "Auf den Märkten herrscht reges Treiben, und die Kinder spielen ohne Angst auf den Straßen, was früher nicht möglich war.
Diesesmal wird Eid noch eine weitere Besonderheit aufweisen: Der Hilal, die schmale Mondsichel wird vom Gipfel des Dschabal Qasyun aus zu sehen sein - eine symbolische Szene, die den neuen Geist des Landes widerspiegelt.