Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin für europäische Integration reiste nach Budapest, um über die Minderheitenrechte der Ungarn in den Unterkarpaten zu sprechen. Bei der Debatte ging es auch leicht ironisch zu. Dennoch, eine Lösung scheint nah.
Das zehnjährige Ringen um die Beschneidung der Minderheitenrechte der Transkarpatien-Ungarn könnte bald ein Ende haben. Darauf einigten sich die ukrainische und die ungarische Regierungsdelegation in Budapest.
Der stellvertretende Außen- und Handelsminister Levente Magyar erklärte, dass die Expertendelegationen Mitte Mai in Uzhhorod zusammentreffen werden, um herauszufinden, wie die örtlichen Ungarn ihr Recht auf Sprachgebrauch und nationale Bildung wiedererlangen können.
Die beiden Länder streben auch eine engere Zusammenarbeit im Verkehrsbereich an. Kyjiw ist bereits direkt mit dem Zug von Budapest aus erreichbar, und vor kurzem wurde ein neuer Grenzübergang eröffnet, so Magyar.
Auf der Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen wurde auch die Plakatkampagne der ungarischen Regierung besprochen, die vor den Gefahren eines EU-Beitritts der Ukraine warnt.
Die stellvertretende Ministerpräsidentin Olga Stefanishna, die für die EU-Integration zuständig ist, sagte, es wäre gut, wenn Budapest erkennen würde, dass Millionen von Menschen nicht nur in der EU, sondern auch in Ungarn die ukrainische Integration unterstützen.
"Ich habe sogar Präsident Selenskyj angerufen, um ihm zu sagen, wie beliebt er in Ungarn ist. Sein Gesicht sieht man an fast jeder Ecke", sagte Olga Stefanishina mit einer gewissen Ironie.
Nach Ansicht der Politikerin sollte die Situation der transkarpatischen Ungarn so schnell wie möglich gelöst werden, da sie für Brüssel ein gutes Argument bei den Beitrittsverhandlungen sein könnte.