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Hungersnot in Gaza: Großbritannien, Frankreich und Kanada drohen Israel mit Reaktion

Vertriebene palästinensische Kinder in Khan Younis, Gaza.
Vertriebene palästinensische Kinder in Khan Younis, Gaza. Copyright  Abdel Kareem Hana/AP Photo
Copyright Abdel Kareem Hana/AP Photo
Von Mathias Huber & Tamsin Paternoster
Zuerst veröffentlicht am
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Laut UN-Untergeneralsekretär Tom Fletcher könnten in den nächsten 48 Stunden 14.000 Babies in Gaza verhungern. Großbritannien, Kanada und Frankreich stellen Maßnahmen in Aussicht, sollte Israel seine Offensive nicht einstellen und humanitäre Hilfe zulassen. Nun sollen zumindest 100 LKWs eintreffen.

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In den nächsten 48 Stunden könnten 14.000 Babies im Gazastreifen den Hungertod sterben - das erklärt der Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen, Tom Fletcher, in einem Gespräch mit der BBC.

Die Zahl stamme von Mitarbeitern der Organisation, die vor Ort in Gaza versuchen, die Situation einzuschätzen, so Fletcher. "Wir haben gute Teams in Gaza. Viele von ihnen wurden getötet. Sie sind in Krankenhäusern, Schulen... und versuchen, den Bedarf einzuschätzen", erklärte der UN-Vertreter.

Im Laufe des Tages sollen nun zumindest einhundert Lastwägen mit Hilfsgütern nach Gaza einreisen können. Man versuche, so viele der Kleinkinder wie möglich zu retten.

Wachsende Kritik an israelischer Strategie

Unterdessen vergrößert sich der internationale Widerstand gegen das Vorgehen Israels im Gebiet.

Drei Verbündete des Landes - Großbritannien, Frankreich und Kanada - haben eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie die Ausweitung der israelischen Militäraktionen im Gazastreifen kritisieren.

Die Bedingungen im Gazastreifen seien "unerträglich", so die Verbündeten, die den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu aufforderten, "unverzüglich humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen". Auch die EU-Außenminister diskutieren, den Stand der Beziehungen zu Israel einer Prüfung zu unterziehen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies in einer Reaktion jegliche Kritik am Vorgehen seiner Regierung zurück.

Am Wochenende erklärte Netanjahu, Israel werde nach einer elfwöchigen Pause die Einfuhr einer "Grundmenge an Lebensmitteln" für die Enklave billigen.

Rechtspopulistische Mitglieder seines eigenen Kabinetts kritisierten die Entscheidung, auch nur einen Minimalbestand an Hilfsgütern liefern zu lassen. Netanjahu teilte ein Video in den sozialen Medien, in dem er erklärte, er sei durch internationalen Druck zur Maßnahme gezwungen worden.

Netanjahu: Fortsetzung bis zum "vollständigen Sieg"

Dies sei "völlig unzureichend", so die Staatschefs von Kanada, Großbritannien und Frankreich in ihrer Erklärung. "Die Verweigerung lebenswichtiger humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung ist inakzeptabel und stellt eine Verletzung des humanitären Völkerrechts dar".

Die drei Regierungen drohten mit "konkreten Maßnahmen", falls Israel seine Offensive nicht beende und die Hilfslieferungen in den Gazastreifen nicht wieder zulasse.

Netanjahu erklärte, dass Israel seine Aktionen fortsetzen werde, bis ein "vollständiger Sieg" erreicht sei.

In der Erklärung des Vereinigten Königreichs, Frankreichs und Kanadas wurde die Unterstützung für einen Waffenstillstand und eine "Zweistaatenlösung" bekräftigt, bei der ein palästinensischer Staat neben Israel existieren würde.

Die drei Länder sprachen sich auch gegen jeden Versuch aus, die israelischen Siedlungen im Westjordanland auszuweiten, die sie als "illegal" bezeichneten.

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