Die unter liberianischer Flagge fahrende Green Admire fährt über die Ostsee nach Rotterdam. Der Öltanker wurde von Russland am vergangenen Montag festgehalten.
Russland hat den in griechischem Besitz befindlichen Öltanker freigelassen, der am Sonntag in russischen Hoheitsgewässern nach dem Auslaufen aus einem estnischen Hafen beschlagnahmt worden war.
Der Öltanker setzt nun seine Fahrt zum niederländischen Hafen Rotterdam fort, berichtete der estnische öffentlich-rechtliche Rundfunk ERR.
Die unter liberianischer Flagge fahrende Green Admire befindet sich nach Angaben des Schiffsverfolgungsdienstes LSEG offenbar in der Ostsee mit dem Ziel Rotterdam.
Der Tanker war aus dem estnischen Hafen Silamae ausgelaufen und fuhr auf einer Schifffahrtsroute durch russische Hoheitsgewässer, wo er von russischen Behörden aufgegriffen wurde, wie das estnische Außenministerium am Sonntag mitteilte.
Um Untiefen in den estnischen Gewässern zu umfahren, haben die an die Ostsee grenzenden Staaten Estland, Finnland und Russland eine Fahrrinne vereinbart, die auch durch russische Hoheitsgewässer führt. Hierbei wurde die Green Admire festgehalten.
Der estnische Außenminister erklärte, das Vorgehen Russlands gegen die Green Admire sei wahrscheinlich eine Reaktion auf die Kampagne der estnischen Marine gegen die so genannte "Schattenflotte" Russlands. In diesem Rahmen inspiziert Estland Tanker, die Millionen von Barrel russisches Öl durch die Ostsee transportieren.
Der Westen hatte wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Sanktionen gegen Tanker verhängt, die russisches Öl transportieren. Der Transport von Schiffen erfolgt deshalb häufig mit undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen und ohne erstklassige Versicherungen oder Sicherheitszertifikate.
Mit der Initiative "Baltic Sentry" wird der Raum verstärkt mit Drohnen und Patrouillen der NATO kontrolliert. Diese wurde von verschiedenen Ukraine-Verbündeten Anfang des Jahres in Helsinki beschlossen.
Öltanker mit Kampfjet durch Estlands Gewässer eskortiert
Vor einigen Tagen erfolgte ein weiterer Versuch der estnischen Marine, einen Tanker, der angeblich zur russischen Schattenflotte gehört, an der Durchfahrt durch estnische Gewässer zu hindern.
Estnischen Medien zufolge wurde das Schiff nicht gestoppt. Russland schickte ein Kampfflugzeug, um es zu eskortieren. Mit dem Kampfjet habe Russland jedoch den Luftraum des baltischen Landes verletzt.
Bei weiteren Sicherheitsauflagen für den Ostsee-Raum müssen die NATO-Mitglieder und Ukraine-Verbündeten auch Putins mögliche Bereitschaft einer Eskalation miteinberechnen.